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Peppe Grillo glaubt nicht mehr an das politische System Italiens.

Foto: REUTERS/Giorgio Perottino

Rom - Der Überraschungssieger der Parlamentswahl in Italien, Beppe Grillo, rechnet damit, dass das politische System seines Landes noch in diesem Jahr zusammenbrechen wird. "Ich gebe den alten Parteien noch sechs Monate - und dann ist hier Schluss", sagte der prominente Komiker dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Dann können sie die Pensionen nicht mehr zahlen und auch die öffentlichen Gehälter nicht mehr."

Schulden neu verhandeln

Der Gründer der Partei Fünf Sterne forderte, Italiens Staatsschulden neu auszuhandeln: "Wir werden erdrückt - nicht von dem Euro, sondern von unseren Schulden. Wenn die Zinsen 100 Milliarden Euro pro Jahr betragen, sind wir tot. Es gibt da keine Alternativen."

Grillo verglich den Staat mit einer Aktiengesellschaft: "Wenn ich Aktien einer Gesellschaft gekauft habe, die bankrottgeht, dann habe ich eben Pech. Ich habe riskiert - und verloren." Wenn sich die Bedingungen nicht änderten, wolle Italien den Euro verlassen und zur Lira zurückkehren. Weder mit dem Linksdemokraten Pier Luigi Bersani noch mit dem rechtskonservativen Silvio Berlusconi wolle er eine Koalition eingehen. Fünf Sterne hatte bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus 25,5 Prozent der Stimmen errungen. (APA, 2.3.2013)