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Der Freiheitliche Landesrat Harald Dobernig am Montag in Klagenfurt.

Foto: APA/GERT EGGENBERGER

Zwei Hauptdarsteller haben gefehlt. Frank Stronach und der Kärntner Anzug. Das braune Tuch der Kärntner war zwar kurz zu sehen, zumindest so lange, wie FPK-Politiker im Bild waren, aber deren Bedeutung hat am Sonntag nach der Wahl in Kärnten ja ein wenig gelitten: Minus 27,8 Prozent.

Noch nie in der Zweiten Republik haben so viele Wähler einer Partei den Rücken gekehrt. Die Freundschaftsbänder an Gerhard Dörflers Handgelenk? Leere Gesten. Ja, nicht jeder historische Moment schmeckt süß, dementsprechend säuerlich wirkten die FPKler in ihren, sagen wir, erdfarbenen Joppen. Selbst der Kärntner Wahlsieger Peter Kaiser wollte in einer ZiB 2-Sondersendung dem Kärntner Anzug keine größere Bedeutung mehr beimessen, das Land habe andere Probleme, und da wollte ihm Armin Wolf nicht widersprechen. Und Wolf wird sich an das fehlende Braun bei Gesprächen mit Kärnten schon gewöhnen.

Der reiche Onkel aus Overseas

Der zweite Abwesende des Wahltagabends war Frank Stronach. Gut, der reiche Onkel aus Overseas ist ein Politnovize und wusste vielleicht nicht, dass es Usus ist, als Parteichef ein Wahlergebnis zu kommentieren. Aber vielleicht hatte er nur eine Rede für den Wahlsieg vorbereitet, der ihm ja schon deshalb nicht gelungen war, weil Erwin Pröll die absolute Mehrheit in Niederösterreich halten konnte. Der sprach in seiner ihm wieder zugestandenen Rolle als Provinzkaiser dann gleich wenig differenziert von einer "glatten Mehrheit für Niederösterreich" anstatt von einer "glatten Mehrheit in Niederösterreich". Eine semantische Feinheit im Rausch des Glücks, mit der Frank Stronach wohl auch unhappy seine problems gehabt hätte. (Karl Fluch, DER STANDARD, 5.3.2013)