Robert Jungk wird 1913 in Berlin geboren, als Schüler betätigt er sich in sozialistischen Organisationen. Unmittelbar nach dem Reichstagsbrand wird er verhaftet, kommt aber frei und flüchtet nach Paris. Für kurze Zeit kehrt er 1936 illegal nach Berlin zurück, wo er Kontakt mit der Widerstandsgruppe Rote Kapelle aufnimmt. In Prag und Zürich setzt er dann seine antinazistische publizistische Arbeit fort, für Die Weltwoche berichtet Jungk über die Nürnberger Prozesse. Ab 1957 lebt er als freischaffender Autor in Wien, wo er 1964 das Institut für Zukunftsfragen gründet. Neben Ossip K. Flechtheim, Daniel Bell und Johan Galtung gehört Jungk zu den prominentesten Vertretern der Futurologie. In Salzburg leitete er bis zu seinem Tod 1994 die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen.

Anlässlich seines 100. Geburtstags organisiert die Bibliothek mehr als 60 Veranstaltungen. Heute beginnt etwa eine Vortragsreihe zum Thema "Wie ist Zukunftssteuerung möglich in einer komplexen und schnellen Welt?" Zahlreiche Wissenschafter werden an 15 Terminen (bis 25. Juni) Zukunftsfragen erörtern. Zum Auftakt sprechen die Koordinatoren Hans Holzinger und Franz Kok über "Zukunftssteuerung", Walter Spielmann über Robert Jungks Biografie. (dog, DER STANDARD, 5.3.2013)