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Bereits im Oktober 2012 kam es vor dem libyschen Parlament zu gewalttätigen Auseinandersetzungen

Foto: AP/dapd/Paul Schemm

Tripolis - Das libysche Parlament ist heimatlos geworden, seitdem eine Gruppe von rund 350 ehemaligen Revolutionären seinen Sitzungssaal besetzt hält. Die Sicherheitskräfte haben jetzt versucht, die Besetzer zu vertreiben - ohne Erfolg. Augenzeugen berichteten am Montag, die schwer bewaffneten Demonstranten machten auch nach einem Einsatz von Wachleuten und Polizisten keine Anstalten, das seit rund einem Monat besetzte Gebäude zu räumen.

Der Direktor für nationale Sicherheit in der Hauptstadt Tripolis, Mahmoud al-Sharif, erklärte, am Sonntag seien vier Wachleute bei dem Versuch, die Demonstranten zu vertreiben, von diesen beschossen und verletzt worden. "Alle Vermittlungsversuche sind bisher gescheitert, denn sie bringen immer neue unrealistische Forderungen vor", so Sharif.

Die Demonstranten sollen unter anderem für jeden ein Haus und eine Pilgerfahrt nach Mekka gefordert haben. Die Parlamentarier tagen seit einigen Tagen in einem Ersatzgebäude.

Die Besetzer sind Milizionäre, die 2011 bei Kämpfen gegen die Truppen des damaligen Machthabers Muammar al-Gaddafi Verletzungen erlitten hatten. Ministerpräsident Ali Zeidan erklärte, die Regierung habe ihnen bereits eine monatliche Rente in Höhe von 3500 libyschen Dinar (2100 Euro) sowie eine Wohnung und ein Auto angeboten. (APA, 5.3.2012)