
Eines der vielen Mock-ups, die zeigen, wie das Galaxy S4 aussehen soll.
Samsungs aktuelles Vorzeigegerät, das Galaxy S3, wurde für vieles gelobt. Das Gerät bietet immerhin ein gutes, großes Display, flotte Hardware und das eine und andere Software-Extra. Einen Kritikpunkt musste sich der koreanische Hersteller aber gefallen lassen: Das Plastik-Case, das so gar nicht zum Look-and-Feel eines Premium-Phones passt. Genau in einem solchen wird aber auch das Galaxy S4 stecken.
Gegen den Strom
In Zeiten, in denen andere Hersteller ihre Flaggschiffe diesbezüglich aufrüsten, ist das ein gewagtes Konzept. Apples iPhone steckt in einem glasversiegelten Aluminiumkörper, Beim "One" baut auch HTC auf Metall. Motorola verstärkt seine Telefone mitunter mit Kevlar-Fasern.
Nicht nur eine Frage der Ästhetik
Aber Samsung bleibt dem Plastik treu. Y. H. Lee, Vizepräsident der Mobile-Sparte des Konzerns, hat CNet erklärt, warum. Denn es geht längst nicht nur um rein ästhetische Aspekte.
Der Konzern rechnet damit, sehr große Mengen des Telefons in kurzer Zeit liefern zu müssen. Alleine in Sachen Produktionsgeschwindigkeit liegt man damit bei einfachem Kunststoff schon im Vorteil. Das Material ist zudem biegsam, was es widerstandsfähig – insbesondere gegen Stöße - macht. Freilich kosten Kunststoff-Gehäuse auch deutlich weniger als etwa Aluminium.
"Wir passen uns an"
Das Galaxy S4 dürfte über einen abnehmbaren Deckel auf der Rückseite verfügen, der den manuellen Akkutausch ermöglicht - auch das wird durch die Wahl von Plastik ermöglicht. Samsung will, so erklärt Lee, einen Kompromiss zwischen praktischen Vorteilen und dem Verlangen der Kunden nach mehr Premium-Gefühl finden: "Ich glaube, unser nächstes Produkt bietet hier eine gute Balance. Wir hören auf den Markt und versuchen, uns anzupassen."
Ob der schwierige Spagat mit einem reinen Plastik-Case zu bewerkstelligen ist, wird sich wohl bei der offiziellen "Unpacked"-Präsentation am 14. März zeigen. (red, derStandard.at, 06.03.2013)
Korrektur, 10:50 Uhr: Laut Samsung besteht die Abdeckung der Hinterseite des Galaxy S3 aus Polycarbonat (zu unterscheiden vom weniger widerstandsfähigen Polyethylen).