Abfärbe-Effekt von Postings auf die Artikelrezeption

 

Foto: derStandard.at/Christian Burger

Liebe Community,

vor knapp zwei Monaten verabschiedete sich Sogamoi Oachkatzlschwoaf aus dem Forum (mittlerweile ist er zu unserer Freude zurück). Der Grund waren offenbar diskriminierende und diffamierende Postings und die Tatsache, dass wir seiner Meinung nach zu wenig gegen diese regelwidrigen Beiträge unternehmen. Die gegenteilige Kritik übte Thomas J Jackson zu unserer Ankündigung, ein besonderes Augenmerk auf die Moderation der dieStandard.at-Foren zu legen: "Unseren täglichen Zensurartikel gebe uns heute, A...".

Auch wenn es nicht möglich ist, alle Erwartungen zu erfüllen: Wir bemühen uns, freie Meinungsäußerung zu ermöglichen und gerade zu diesem Zweck die Einhaltung der Community Richtlinien sicherzustellen.

Der Ton macht die Musik

Die New York Times berichtete kürzlich aus einer wissenschaftlichen Untersuchung von Dominique Brossard, dass der Ton von User-Kommentaren auf die Rezeption von Artikeln abfärbt: "Comments from some readers, our research shows, can significantly distort what other readers think was reported in the first place. But here, it’s not the content of the comments that matters. It’s the tone."

Aus diesem Grund ist es aus unserer Sicht ein zentrales Anliegen, die Community dazu zu bewegen, Qualitätsstandards beim Verfassen von Kommentaren einzuhalten. Der respektvolle Umgang mit anderen Personen ist dabei der wichtigste Faktor, weil er die Diskussionskultur und den Ton in Foren maßgeblich beeinflusst.

Aktive und passive Moderation

Unser Ziel ist es daher, die soziale Selbstkontrolle, die es in persönlichen Gesprächen gibt, auch in Online-Foren zu fördern. Um den Online Disinhibition Effect zu minimieren, entwickeln wir einerseits die infrastrukturellen Voraussetzungen des Online-Dialogs weiter, andererseits versuchen wir durch aktive und passive Moderation zu einer Qualitätssicherung beizutragen. Unter aktiver Moderation verstehen wir die Teilnahme von RedakteurInnen an den Dialogen, unter passiver Moderation das Ausfiltern von Beiträgen, die den Community Richtlinien nicht entsprechen.

Positive Effekte

Von respektvollen, sachlichen Postings erhoffen wir uns also gleich zwei positive Effekte: LeserInnen rezipieren redaktionelle Inhalte ohne Verzerrung und sind auch eher bereit, aktiv an der Diskussion teilzunehmen. (Christian Burger, derStandard.at, 7.3.2013)