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Real Madrids Cristiano Ronaldo verzichtete in seinem einstigen Wohnzimmer Old Trafford nach seinem 2:1-Siegestor auf ausschweifende Jubel- bekundungen. "Ich bin innerlich zufrieden, dass wir gewonnen haben."

Foto: REUTERS/Phil Noble

Manchester - Cristiano Ronaldo: erfolgreich und egozentrisch? Nach dem entscheidenden Tor zum 2:1 gegen seinen Ex-Klub Manchester United verzichtete der Real-Star auf Jubel, hob stattdessen fast entschuldigend die Hand. Jose Mourinho: erfolggekrönt und arrogant? Nach dem Aufstieg ins Viertelfinale der Champions League sagte der Real-Trainer: "Um ehrlich zu sein, muss ich sagen, dass das bessere Team verloren und diese Niederlage nicht verdient hat."

So gar nicht in ihre öffentlich vorgefertigten Rollen wollten sich sowohl der Portugiese Ronaldo als auch sein Landsmann Mourinho nach dem Triumph in Old Trafford fügen. Der Respekt vor Manchester United und die Achtung vor dem langjährigen Teammanager Alex Ferguson war beiden anzusehen. "Ich trauere mit Manchester", sagte Ronaldo, der als Teenager 2003 seine Weltkarriere unter Ferguson begann und 2009 um 94 Millionen Euro nach Spanien zu Real wechselte. Vor Spielbeginn hatten ihn die englischen Fans mit Standing Ovations empfangen. Freilich überwog die Freude über den Aufstieg. "Ich bin innerlich zufrieden, dass wir gewonnen haben und ich meinen Beitrag dazu geleistet habe", gab sich der Goalgetter ungewohnt zurückhaltend.

Nach dem Eigentor von Reals Sergio Ramos knapp nach Seitenwechsel schien die Partie und also der Aufstieg eigentlich für Manchester gelaufen. Eine sehr harte rote Karte gegen Nani, der gegen den Oberkörper von Arbeloa trat, drehte aber die Partie zugunsten von Real Madrid. "Ich weiß nicht, ob wir mit elf gegen elf weitergekommen wären", sagte Mourinho.

Verfahren gegen Ferguson

Ferguson hatte sich noch an der Outlinie lautstark über die Entscheidung des türkischen Referees Cüneyt Cakir beschwert. Für die obligatorische Pressekonferenz nach dem Spiel ließ sich der wütende 71-jährige Schotte entschuldigen. Ferguson sei, wie der Rest der Mannschaft, "verstört", ließ er über seinen Assistenten Mike Phelan ausrichten. "Ich denke, es spricht Bände, dass ich hier sitze", sagte Phelan. "Wir wurden alle Zeugen dieser Entscheidung, die unglaublich war." Die Antwort der UEFA ließ nicht lange auf sich warten. Die Europäische Fußball-Union leitete am Mittwoch ein Disziplinarverfahren wegen des Fernbleibens von der Pressekonferenz gegen Ferguson ein.

Spekulationen über Wayne Rooneys Zukunft bei Manchester sorgen beim englischen Rekordmeister zusätzlich für Unruhe. Der Stürmer, der erst 17 Minuten vor Spielende eingewechselt wurde, wird mit Paris St. Germain in Verbindung gebracht. Die Franzosen sollen ein Offert über 46 Millionen Euro gelegt haben.

Entspannter geht es bei Dortmund nach dem 3:0 über Schachtar Donezk zu. Nach 15 Jahren gelang wieder der Aufstieg ins Viertelfinale. "Sein Tor war der Büchsenöffner", sagte Coach Jürgen Klopp über das Führungstor des Brasilianers Santana. (krud, sid, DER STANDARD 07.03.2013)