Salzburg – Die Kuratoriumssitzung der Salzburger Festspiele dauerte am Mittwoch gut fünf Stunden – und über das Ergebnis gibt es unterschiedliche Aussagen. Laut APA habe das politisch besetzte Kuratorium trotz der beschlossenen Deckelung des Budgets auf 60 Millionen Euro eine Erhöhung um 4,3 Millionen akzeptiert.

Heinz Schaden, Bürgermeister von Salzburg (SP), aber meint im Gespräch mit dem Standard, dass man lediglich die Ausgaben für den Festspielball, das Gastspiel von El Sistema sowie eine Reihe kleinerer Posten – insgesamt 2,5 Millionen Euro – toleriert habe. Diese Ausgaben hatten Intendant Alexander Pereira und Präsidentin Helga Rabl-Stadler im letzten Jahr ausgelagert, um das Budgetlimit einhalten zu können.

Rabl-Stadler räumte denn auch ein, dass ein Fehlbetrag von 2,3 Millionen Euro bleibe. Sie und Pereira hätten zugesichert, "diesen Fehlbetrag aus eigener Kraft hereinwirtschaften" zu können: "Immerhin haben wir in den vergangenen Jahren immer rund fünf Prozent mehr Karten verkauft als geplant. Daher rechnen wir mit einer Million Euro an zusätzlichen Karteneinnahmen. Darüber hinaus werden Pereira und ich zusätzliche Sponsoren auftreiben."

Heinz Schaden bestätigte, dass die Einnahmen 2012 weit über den Erwartungen lagen: "Es wurden aber keine Reserven gebildet. Und das stößt uns sauer auf." Sollte heuer ein Defizit erwirtschaftet werden, müsse dieses 2014 mit Einsparungen kompensiert werden. Zudem gäbe es die "generelle Vorgabe", die von Pereira eingeleitete Phase der "Expansion zu beenden" und "das Programm wieder etwas zurückzufahren". Denn man wolle kein Risiko eingehen und darauf hoffen, dass alle Karten verkauft werden und wirklich alle Sponsoren zahlen. (Thomas Trenkler/DER STANDARD, 7.3.2013)