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Hermann Nitsch vor seinem Schloss Prinzendorf im Weinviertel.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Prinzendorf - Unbekannte Einbrecher sind am Wochenende in das Weinviertler Schloss Prinzendorf von Hermann Nitsch eingedrungen und haben den Tresor des international bekannten Künstlers ausgeräumt, berichtete der "Kurier" vorab in einer Aussendung. Der Schaden soll laut orf.at rund 500.000 Euro betragen. Gemälde wurden demnach keine gestohlen.

400.000 Euro in bar und Schmuck um rund 100.000 Euro haben unbekannte Einbrecher laut Polizei am vergangenen Wochenende aus Schloss Prinzendorf im Weinviertel erbeutet. Der berühmte Besitzer, Künstler Hermann Nitsch, war zum Tatzeitpunkt nicht anwesend gewesen. Beamte des Landeskriminalamts sicherten Spuren, die nun ausgewertet werden.

DNA-Spuren gefunden

Die Täter, die den Tresor geknackt hatten, hatten ihre Einbruchswerkzeuge in eine Badewanne gelegt und diese mit Wasser gefüllt - wohl um Spuren zu vernichten. Dennoch seien einige DNA-Spuren gefunden worden, sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion am Donnerstag. Man hielt sich bedeckt, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.

Eine Sprecherin von Hermann Nitsch, der im August seinen 75. Geburtstag begehen wird, betonte, dass der Einbruch eine Privatangelegenheit des Künstlers sei. Des Weiteren würde man sich darauf konzentrieren, dass das Sechstagespiel - "das Zentrum seines Werks" ungefährdet bleibt. Dies soll im Laufe des Jahres 2014 stattfinden.

Keine Kunstwerke entwendet

Der international bekannte, durch seine Aktionen einst auch polarisierende Künstler, dem im nahen Mistelbach ein eigenes Museum gewidmet ist, hatte das Schloss vor mehr als vier Jahrzehnten gekauft und saniert und hielt dort regelmäßig kulturelle Veranstaltungen ab. Kunstwerke wurden nicht entwendet, in Tageszeitungen zeigte sich Nitsch geschockt und beklagte den enormen finanziellen Schaden.

Das Schloss hat als Schauplatz des Orgien-Mysterien-Theaters des Aktionskünstlers Berühmtheit erlangt, wobei insbesondere das "Sechs-Tage-Spiel" 1998 , das Nitsch damals selbst als "Höhepunkt seines Schaffens" bezeichnete, im Vorfeld Proteste von Tierschützern ebenso wie von den Freiheitlichen hervorrief.. (red/APA, 7.3.2013)