Bild nicht mehr verfügbar.

Die Costa Concordia liegt noch immer im Meer, die Bergung des stählernen Kolosses gestaltet sich kompliziert.

Foto: AP/Paolo Santalucia

Das Wrack der Costa Concordia rostet ein Jahr nach dem verheerendem Schiffsunglück mit 32 Todesopfern noch immer vor der italienischen Insel Giglio im Mittelmeer. Ein 60-seitiger Bericht der Ermittler aus der Provinzhauptstadt Grosseto enthüllt nun, wie einige Menschen ums Leben kamen. Darin werden schwere Vorwürfe gegen die Mitglieder der Besatzung erhoben: Die fünfjährige Dayana Arlotti und ihr Vaters William bekamen zum Beispiel keinen Platz mehr in einem Rettungsboot und ertranken.

Maria D'Introno bekam zwar noch einen Platz in einem Rettungsboot, doch wegen technischer Probleme konnte es nicht ins Wasser gelassen werden. Die Nichtschwimmerin sprang in Panik in die Fluten und ertrank ebenfalls. Sie ist das einzige Todesopfer, dessen Leiche nicht geborgen wurde.

Giuseppe Girolamo arbeitete als Musiker auf dem Schiff und saß bereits in einem Rettungsboot. Er gab seinen Platz jedoch für jemand anderen auf und ertrank in den Stunden danach. Die Ermittler haben zudem 157 Personen aufgelistet, die seit dem Unglück unter physischen oder psychischen Schäden leiden.

Prozess wird noch immer vorbereitet

Die Staatsanwaltschaft arbeitet noch immer daran, einen Prozess gegen die Verantwortlichen voranzutreiben. Voraussichtlich ab Mitte April wird sich Costa Concordia-Kapitän Francesco Schettino vor Gericht verantworten müssen. Ihm werden Totschlag und Verlassen des Schiffs vorgeworfen. Auch die Bergung des Schiffs ist noch immer im vollem Gange: Bis Herbst soll der stählerne Koloss geborgen werden. (jus, derStandard.at, 7.3.2013)