Madrid - Die spanische Regierung hat dem Parlament nach jahrelanger Kritik ein neues Anti-Doping-Gesetz zur Verabschiedung vorgelegt. Mit den an internationale Normen angepassten Maßnahmen will das Land nicht nur seinen beschädigten Ruf im Kampf um einen sauberen Sport aufpolieren, sondern auch Madrids Chancen im Kampf um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2020 verbessern. "Es wird wohl noch etwas Zeit dauern, um neue Glaubwürdigkeit zu erlangen", sagte Ana Munoz, die Vorsitzende der spanischen Anti-Doping-Agentur AEA.

Die neuen Verordnungen sehen unter anderem mehr Kompetenzen für die AEA, Geldstrafen für erwischte Doper von bis zu 400.000 Euro und in begründeten Fällen Tests zwischen 23.00 und 6.00 Uhr vor. Zudem soll ein Anti-Doping-Gericht ins Leben gerufen werden.

Die als zu lasch kritisierten geltenden Regelungen galten neben der Wirtschaftskrise als größter Schwachpunkt der Madrider Olympia-Bewerbung. Der Beschluss des Gesetzes soll nun wenige Tage vor dem vom 18. bis 22. März geplanten Besuch der Evaluierungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) erfolgen. Die Konkurrenten der spanischen Hauptstadt im Rennen um die Sommerspiele 2020 sind Istanbul und Tokio. Am 7. September entscheiden die IOC-Mitglieder in Buenos Aires, welcher der drei Kandidaten den Zuschlag bekommt. (sid - 8.3. 2013)