Eines von 500 Kindern kommt mit einer sogenannten infantilen Zerebralparese auf die Welt. Spastische Lähmungen und Entwicklungsstörungen sind die Folge. Es kann zu einer verspäteten kognitiven Entwicklung, Sprachstörungen etc. und auch zu Folgeschäden bei mangelnder Behandlung und Rehabilitation kommen. Die häufigste Ursache sind Schäden am Gehirn, die während des Geburtsvorgangs auftreten.

Zu wenige Kinder-Rehabilitationsbetten

Eine in jüngerer Vergangenheit in Österreich durchgeführte Studie hat einen Gesamtbedarf von 370 Kinder-Rehabilitationsbetten ergeben, von denen nur 50 bis 60 Plätze zum Zeitpunkt der Erhebung gegeben waren. In dieser Lücke will sich nun das Adeli Medical Center in Piestany in der Slowakei positionieren, in dem seit 2003 rund 4.500 Patienten spezialisiert behandelt worden sind.

Säuglinge von acht Monaten aufwärts können dort betreut werden. Die Rehabilitationsmaßnahmen umfassen alle etablierten High-Tech- und Trainingsformen. Mit einem hundertköpfigen medizinisch-therapeutischen Personal und 56 Betten besteht eine Jahreskapazität von rund 1.000 Patienten.

"Die infantile Zerebralparese bei Frühgeborenen relativ häufig. Das Problem ist, dass die Diagnose sehr spät gestellt wird", sagt der österreichische Neurologe Franz Gerstenbrand, Berater im Adeli Medical Center. 

"Signifikante Verbesserung"

Die Oberösterreicherin Petra Luger war mit ihrer nunmehr neunjährigen Tochter neun Mal für jeweils zwei Wochen in Piestany: "Sie hat das Gehen gelernt, geht heute in das Gymnasium und führt ein recht unabhängiges Leben." Bei 3.000 Euro Kosten für einen Zyklus ohne Aufenthalt bekam sie zusätzlich von der österreichischen Krankenkasse laut eigenen Angaben nur 500 Euro. Gemäß Maxim Raskin, Leiter des Adeli Medical Center, beträgt der Tagsatz 250 bis 300 Euro.

Alexander Kunz, Neurologe an der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg hat eine Studie mit hundert Kindern durchgeführt. Dabei wurde der Rehabilitationserfolg mit dem Gross Motor Function Measure-Testsystem bewertet. "Durchschnittlich wurde in allen Bereichen eine signifikante Verbesserung erzielt. Bei keinem einzigen Patienten trat eine Verschlechterung ein", so Kunz. (APA/red, 12.3.2013)