Wir wissen viel von allen möglichen Menschen, seit es Facebook gibt.

Foto: Der Standard

Pro: Single für Megan Fox
Von Roman David-Freihsl

Es war eines dieser völlig unnötigen, hirnlosen Onlinespiele auf Facebook. Eines dieser Ha-Ha-Frage-Antwort-Angebote, bei denen man nur den Kopf schüttelt - aber hin und wieder doch mitmacht.

In diesem Fall lautete die lockende Frage: "Welcher Superstar wird dich heiraten?" - oder so ähnlich. Was für ein Quargel! Und schon hatte ich mich reingeklickt. Das Ergebnis? "Megan Fox wird dir verfallen" - oder so ähnlich.

Und was jetzt? Die Gaudi muss doch ein bisserl weitergehen. Und wenn Facebook schon meint, dass ich demnächst die Megan Fox heiraten werd', dann muss doch alles bereit sein, da darf dem in der digitalen Welt nichts entgegenstehen. Klick-Klick - und schon ist der Beziehungsstatus von "Verheiratet" auf "Single" gestellt.

Die Folge? Frage nicht. Keine zwei Minuten dauerte es, bis die ersten besorgten Anfragen kamen: "Ist alles in Ordnung bei dir?" - "Ja eh. Aber wenn ich die Megan Fox heiraten soll, muss ich doch Single sein." - "Du Trottel!" Herrlich!

Kontra: Letzte Geheimnisse
Von Colette M. Schmidt

Wir wissen viel von allen möglichen Menschen, seit es Facebook gibt. Jedenfalls genug. Zum Glück gibt es Gruppen, in die man virtuelle Freunde einteilen kann - nicht jeder braucht alles zu sehen. Aber wozu ein Beziehungsstatus? Allein das Wort! Jene, die einem nahe sind, wissen Bescheid. Andere geht es nichts an. Es sei denn, man verwechselt Facebook mit einer Partnervermittlung.

Die Auswahl, in der "Verliebt" interessanterweise fehlt, bietet folgende Schablonen: "Verlobt" (ja, das gibt es noch), "Verheiratet", "Single", "Verwitwet", "Getrennt", "Geschieden", "In einer offenen Beziehung" und "Es ist kompliziert". Aha.

Was denkt man über jene, die diese Einteilungen angeben? Bei allen, die sich zu einer Beziehung bekennen, hoffen wir, dass sie dies freiwillig tun. Bei jenen, die mit "Single" oder gar "Interessiert an Frauen" mit der Tür ins Haus fallen: Freundschaftsanfrage lieber gleich ablehnen! Sicher ist sicher. Und die "Komplizierten" und "Offenen"? Danke, wir wollten es echt nicht so genau wissen. Es darf noch ein paar Geheimnisse geben. (Rondo, DER STANDARD, 15.3.2013)