Franc Kukovica half im Kampf gegen Hitler.

Foto: Mayr

Das Wehen der Hakenkreuzfahnen ist eine seiner ersten Kindheitserinnerungen. Franc Kukovica ist fünf Jahre alt, als Österreich Teil Hitler-Deutschlands wird. Auch die Musik im Radio änderte sich mit März 1938. "Am ersten Sonntag als wir in der Ostmark gelebt haben, gab es die Lieblingssendung meiner Mutter nicht mehr. Es spielte nur Militärmusik", erinnert er sich. Davor gab es immer Lieder auf Tschechisch gesungen - "minderwertig, Sie verstehen?" Und im " Fetzenladen", in dem die Familie immer einkauft, steht auf einmal ein Hitler-Bild in der Auslage, die alten Besitzer sind weg. "Die sind nicht mehr da", hieß es.

Kukovica wird am 2. Novembger 1933 in Bad Eisenkappel / Zelezna Kapla, Kärnten, geboren. Seine Muttersprache war Slowenisch - und auf einmal verboten. Als Sechsjähriger wird er einmal von der Schule heimgeschickt, weil er "Windisch" redet. Sein Vater, Elektriker in der dortigen Zellstofffabrik, hilft in der Umgebung Bauern bei der Arbeit - ab 1943 nutzt er das, um mit den Partisanen in Kontakt zu sein. Er sammelt und liefert Geld, Batterien, Medizin etc. Franc begleitet ihn oft mit. Als 1945 die Einberufung in die Wehrmacht droht, verschwindet der Vater im Untergrund. "Dann habe ich alles tragen müssen. Gott sei Dank bin ich nicht erwischt worden", sagt Kukovica. (pm, DER STANDARD, 13.03.2013)