Das Winterwetter hat den Verkehr in weiten Teilen Europas weiter ausgebremst. Die Lage entspannte sich nur langsam. Bis zu 3.000 gestrandete Passagiere mussten etwa die Nacht auf Mittwoch auf dem Frankfurter Flughafen verbringen. Das Schneechaos legte aber auch in Teilen Frankreichs, Großbritanniens, Russlands und Spaniens das alltägliche Leben weiterhin lahm. Österreich dürfte vom Wintereinbruch größtenteils verschont bleiben.
Mehr als 150 abgesagte Flüge in Frankfurt
Am Airport in Frankfurt mussten bis Mittwochnachmittag erneut mehr als 150 Flüge abgesagt werden, insgesamt waren für den Tag rund 1.300 Verbindungen geplant. "Die Lage normalisiert sich langsam, aber sicher wieder", sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Es seien aber noch viele Positionen von wartenden Maschinen belegt, deshalb sei der Platz auch für ankommende Flugzeuge knapp. Am Dienstag waren 800 Verbindungen ausgefallen.
Bei Autounfällen kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, zwei weitere wurden schwer verletzt. Die Zahl der Verletzten bei der Karambolage vom Dienstag mit etwa 100 Fahrzeugen im Bundesland Hessen erhöhte sich auf 38, darunter waren fünf Schwerverletzte.
Verkehrsbehinderungen in Frankreich
Im Norden Frankreichs steckten auf der Autobahn 1 im Departement Somme zeitweise rund 2.500 Fahrzeuge fest. Im Großraum Paris mussten wegen glatter Straßen fast alle öffentlichen Busse in den Depots bleiben. Entspannung meldeten die Bahngesellschaften. Die Hochgeschwindigkeitsstrecken nach Großbritannien, Deutschland und Belgien rollten wieder.
Schneemassen blockierten zudem den Zugang zur atomaren Wiederaufarbeitungsanlage La Hague im Norden des Landes. Soldaten der französischen Armee wurden abkommandiert, um beim Freiräumen des Zufahrtsweges zu helfen, wie ein Armeevertreter sagte. 320 Angestellte, die seit Montag in La Hague festsitzen, überwachten die Anlage. Die Leitung der Wiederaufarbeitungsanlage, deren Betrieb am Montag gestoppt worden war, wollte sich nicht zu möglichen Sicherheitsproblemen äußern.
Schneerekord in Moskau
In Russland behinderte stundenlanger Schneefall den Flug- und Straßenverkehr. "So viel Schnee im Monat März fiel in Moskau zuletzt vor etwa fünfzig Jahren", sagte Vizebürgermeister Pjotr Birjukow der Agentur Interfax zufolge. Im härtesten Winter seit etwa 100 Jahren in Russland seien bisher rund 300 Menschen erfroren, hieß es.
Englands Routen Richtung Festland blockiert
Im Süden Englands blockierten Schneemassen die Routen von der Insel in Richtung europäisches Festland. Die wichtigste Autobahn in Südengland, die unter anderem zum Hafen von Dover führt, wurde teilweise gesperrt. Es bildeten sich lange Staus.
Heftige Schneefälle in Spanien
Auch im Sonnenland Spanien hielt der Winter erneut Einzug. Heftige Schneefälle im Norden und Zentrum des Landes führten zu Behinderungen im Straßen- und Bahnverkehr. Die Autobahnen von Madrid nach La Coruna und Segovia mussten nach einem Schneesturm in der Sierra de Guadarrama nördlich der spanischen Hauptstadt gesperrt werden.
Mehrere Bergpässe waren nach Angaben der Verkehrsbehörde nur mit Schneeketten passierbar. In den Regionen Galicien, La Rioja und Kastilien-La Mancha fiel in zahlreichen Schulen der Unterricht aus, da die Schulbusse nicht fahren konnten. Auf der Bahnlinie zwischen Madrid und der nordspanischen Hafenstadt Santander wurden zahlreiche Fernzüge gestrichen. (APA, 13.3.2013)