Abendlektüre eines Suspensefreundes: Anthony Hopkins als Sir Alfred Hitchcock.

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Alfred Hitchcocks Thriller Psycho brach 1960 mit Schockwirkung auf die Zuschauer ein – dass eine Hauptfigur so früh und so grausam abtreten muss, das war man nicht gewohnt. Hitchcock, das Spielfilmdebüt des Briten Sacha Gervasi, erzählt nun unter anderem davon, wie es zu diesem Film kam. Verkörpert von Anthony Hopkins, der trotz Fettprothesen dem Original nur entfernt ähnlich sieht, ist Hitch in Hollywood ein Leidender: Die Studios vertrauen zwar auf sein gewinnbringendes Talent, behandeln ihn jedoch wie einen Außenseiter. Mit Psycho, den der Brite mit Eigenmitteln finanziert hat, will er sich gegen alle Widerstände durchsetzen.

Mit der historischen Wahrheit deckt sich dies nur bedingt. Schlimmer wiegt, dass es Gervasi auch mit der Küchenpsychologie zwischen Hitch und seiner Frau (und Cutterin) Alma Reville (Helen Mirren) übertrieben hat – sie soll dem Film die dramatische Reibungsfläche garantieren. Verfolgt vom imaginären Serienkiller Ed Gein und in puncto Blondinen selbst ein Verfolger, ist Hitchcock hier das eigentliche Opfer: das eines überkandidelten Drehbuchs.

Abspecken und anecken

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