Wien - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F) fordert eine Sitzung der FPÖ noch im Sommer, um parteiintern eine Vorverlegung der für 2005 geplanten Steuerreform auf 2004 zu beschließen. Das könnte entweder der Bundesparteivorstand oder das Präsidium sein, sagte Haider am Donnerstag im Ö1-"Morgenjournal". Er zeigte sich "sicher", seinen Standpunkt mehrheitlich in der FPÖ durchbringen zu können.

Höhere Verschuldung "akzeptieren"

Für diese Steuerreform im Ausmaß von 2,5 bis 3 Mrd. Euro schon im Jahr 2004 könnte man auch kurzfristig eine höhere Verschuldung akzeptieren, meinte Haider. Das wäre im Vergleich zu anderen Staaten bei Österreich problemlos. Auch die von der Regierung geplante teilweise Gegenfinanzierung der Steuersenkung über andere Steuererhöhungen hält Haider für falsch. Seiner Ansicht nach könnte man mit einer solchen Steuerreform die Kaufkraft stärken und das Wirtschaftsklima verbessern. Deutschland mache das derzeit vor, Österreich sollte hier "nicht nachstehen". Dass seine Parteifreunde in der Regierung mit der ÖVP etwas Anderes vereinbart haben, stört Haider nicht. Viele Argumente, die zu dem damaligen Beschluss geführt haben, hätten sich eben verändert.

"Haupt trifft die Entscheidung"

Haider bekräftigte auch, dass er mit Parteichef Herbert Haupt für den Herbst einen Wechsel an der FPÖ-Spitze vereinbart habe, gleichzeitig betonte er aber neuerlich, dass Haupt die Entscheidung treffe. "Es liegt ausschließlich an ihm, dass so umzusetzen wie vereinbart oder zu sagen, nein ich werde bis 2004 beide Funktionen wahrnehmen. Dann hat die Partei das auch zu akzeptieren." Zum jüngsten Vorstoß von Vize-Parteichef Thomas Prinzhorn, wonach die FPÖ einen Generationenwechsel benötige, sagte Haider, wichtig sei, "dass man sich dynamisch genug fühlt". Er kenne 25-Jährige, die ziemlich alt aussehen und 65-Jährige, die noch den Ironman laufen. "Ich habe physisch und psychisch keine Probleme", sagte der 53-Jährige Haider. (APA)