Klagenfurt - Die "Permanentmachung" des 2008 errichteten Klagenfurter EM-Stadions kostet nicht 15,5 Millionen Euro, sondern fünf Millionen Euro. Das sagte Finanzstadtrat Albert Gunzer (FPK) am Donnerstag zur APA. Mit dem Rest, also rund zehn Millionen Euro, würden "alte Rechnungen" für die Errichtung des Bauwerks beglichen. Die 15,5 Millionen Euro kommen vom Bund, der diese Summe, so Gunzer, auch im Fall eines - ursprünglich geplanten - Rückbaus bezahlt hätte.
Die "Kleine Zeitung" (Donnerstagausgabe) hatte berichtet, dass bis Ende 2012 elf Mio. Euro an das ausführende Baukonsortium, eine Arbeitsgemeinschaft aus Porr und Alpine, gezahlt wurden. Im Verhältnis zu dieser Summe seien am Stadion bisher kaum Arbeiten gemacht worden, so das Blatt, man sehe dort keine Bagger oder Kräne. Gunzer und Magistratsdirektorin Claudia Koroschetz hatten der "Kleinen Zeitung" eine Auskunft zur Verwendung der elf Millionen Euro mit Verweis auf "interne Angelegenheiten" verweigert.
Ursprünglich war vorgesehen gewesen, die Oberränge des Stadions nach der Europameisterschaft wieder abzubauen und die Kapazität so von 30.000 auf 12.000 Sitze zu verringern. Die Politik entschied dann gegen den Rückbau und für die "Permanentmachung" der Oberränge. Im November 2013 soll das fertige Stadion mit 30.000 Sitzplätzen der Stadt übergeben werden. Dann, so Gunzer, werden die restlichen vier Millionen Euro überwiesen.
Gunzer: "Wegen der Entscheidung zur Permanentmachung hat es keine Abrechnung gegeben." Deshalb seien Rechnungen für die Errichtung offen geblieben, die nun im Zugen der Permanentmachung gezahlt worden seien. Der FPK-Politiker betonte, dass für die nicht abgebauten und zurückgegebenen Oberränge nichts bezahlt wurde. "Alle Beträge waren Bauleistungen", sagte Gunzer. Mit den Baufirmen sei das so ausverhandelt worden, das Argument sei der insgesamt sehr große Bauauftrag gewesen.
Von der Stadt sollen nach der Fertigstellung des Stadions noch mit weiteren gut vier Millionen Euro Lärmschutzeinrichtungen und Parkplätze errichtet werden. Die Ausschreibung für diese Baumaßnahmen wird erst vorgenommen. Die Infrastruktur soll laut Gunzer im Jahr 2014 gebaut werden. (APA, 14.3.2013)