1989 gründeten die rührigen Kulturveranstalter Maria und Gerhard Crepaz mit viel Enthusiasmus das Festival Musik der Religionen. Durch die Begegnung mit anderen Kulturen und Konfessionen suchte das Festival in der Osterzeit den interkulturellen Austausch. Mittlerweile ist das Osterfestival ein zentraler Fixstern im Tiroler Kulturkanon, vor einigen Jahren ging die Leitung des Festivals auf die Kinder des Gründerpaares über.
massiv.ich, so das Motto des 25. Jubiläums, thematisiert den Egoismus und die rücksichtslose Selbstverwirklichung in unserer Gesellschaft. Bis Ostersonntag umspannt das Programm Orchesterkonzerte, traditionelle und zeitgenössische Musik sowie Tanz und Theater aus verschiedenen Kontinenten.
J. S. Bachs Passions- und Auferstehungswerke zählen zu den musikalischen Fundamenten unserer Glaubenskultur. Heute erklingt die Matthäuspassion in ihrer Urfassung (Frieder Bernius, Barockorchester Stuttgart). Am Mittwoch, 27. 3., werden dann die Markuspassion (Ltg. Rudolf Leopold), am Karsamstag die Missa in F und das Osteroratorium (Frans Brüggen) aufgeführt.
Ein Abend (28. 3.) mit Werken von Ligeti, Schostakowitsch und Ustwolskaja erinnert an den Widerstand dieser Komponisten in den kommunistischen Diktaturen. Nach ersten Erfolgen stoppte das Sowjet-Regime Ustwolskajas Karriere, weil sie sich nicht anpassen wollte. Erst in den 1980ern gelang ihr der Durchbruch. Das Figurenstück F. Zawrel - erbbiologisch und sozial minderwertig erzählt die Geschichte Friedrich Zawrels, der als Kind Misshandlungen in der Wiener NS-Krankenanstalt Spiegelgrund überlebte. (dns, DER STANDARD, 15.3.2013)