FrankenKilchberg - Der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli hat 2012 deutlich mehr verdient. Der Betriebsgewinn kletterte um 10,3 Prozent auf 362,5 Millionen Franken (293,6 Millionen Euro). Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 271,9 Mio. Franken.

Das sind ebenfalls 10,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Traditionskonzern am Freitag bekannt gab. Lindt & Sprüngli verkaufte Schokolade für 2,67 Milliarden Franken. Das ist ein Umsatzplus von 7,3 Prozent.

Ungeachtet der schwierigen Wirtschaftslage in einer Reihe von Ländern und der verhaltenen Konsumentenstimmung befinde sich Lindt & Sprüngli weiterhin auf Erfolgskurs, hieß es. Dem Unternehmen sei es einmal mehr gelungen, schneller zu wachsen als die Schokoladenmärkte.

Hart umkämpfter Heimatmarkt

Man habe praktisch überall Marktanteile gewonnen. Ausnahmen seien die von der Krise gebeutelten Länder Italien und Spanien. Auf dem hart umkämpften Heimmarkt Schweiz konnte Lindt & Sprüngli das Vorjahreswachstum (1,4 Prozent) mit einem Plus von 2,3 Prozent noch übertreffen und Marktanteile bei Tafelschokolade und Pralinen gewinnen. Dagegen litten der Schokoladenexport und die Verkäufe an Touristen unter der anhaltenden Frankenstärke.

Aus eigener Kraft sei Lindt & Sprüngli um 6,8 Prozent gewachsen. Mehr Schokolade habe man dank Innovationen und Neulancierungen in allen Schlüsselmärkten verkauft, hieß es. Um die Schwellenländer zu erschließen, treibe Lindt & Sprüngli die Eröffnung von eigenen Läden und Chocolate Cafes voran.

Dennoch hat die Finanzgemeinde mehr erwartet. Analysten hatten laut der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt mit einem Betriebsgewinn von 367,2 Millionen Franken und einem Reingewinn von 277,4 Millionen Franken gerechnet.

Dividende wird erhöht

Am Erfolg will Lindt & Sprüngli auch die Aktionäre teilhaben lassen. Die Dividende werde um 15 Prozent auf 575 Franken pro Namenaktie und auf 57,50 Franken pro Partizipationsschein erhöht.

Für die Zukunft zeigt sich das Unternehmen trotz der Schuldenkrise in Europa optimistisch. Die Erfahrung zeige, dass die Edelschokolade von Lindt & Sprüngli relativ konjunkturunempfindlich sei. Die Menschen wollten auch in schwierigen Zeiten nicht auf den süßen Genuss verzichten.

Im laufenden Jahr hält der Konzern an den langfristigen Erfolgszielen fest: Man strebe ein Wachstum aus eigener Kraft von sechs bis acht Prozent an. Auch der Betriebsgewinn solle sich verbessern. "Dabei werden nicht nur die Schlüsselmärkte in Europa und Nordamerika, sondern auch die neuen Aufbaumärkte in Russland, Asien und Südamerika eine Rolle spielen", hieß es. (APA, 15.3.2013)