Im Windschatten der Retrospektive im Mumok sucht das West-Relief "Arsch" einen Besitzer.

Foto: Kinsky

Wenn Otto Hans Ressler kommende Woche im Zuge der 94. Auktion das minimalistische Auktionatorenhämmerchen schwingt, dann tut er das namens "im Kinsky" und der Zeitgenossen-Offerte dort zum allerletzten Mal. Mitte 2011 hatte er sich aus der Geschäftsführung zurückgezogen und fungierte seither "nur" noch als Experte für zeitgenössische Kunst. Nun ist auch diese Tätigkeit Geschichte und wird sich der ehemalige Teilzeitpensionär künftig ausschließlich seiner schriftstellerischen Leidenschaft widmen.

Auf Anfrage verneint Michael Kovacek für die vakante Position einen externen Fachmann zu suchen und gibt einer internen Nachbesetzung den Vorzug. Die Expertenfunktion für Zeitgenössisches übernimmt Astrid Pfeiffer, seit 2009 Kinsky-Mitarbeiterin und bis September vergangenen Jahres dort für den Bereich Marketing verantwortlich.

Unterstützt wird die 33-Jährige von Peter Baum, der bis zu seiner Pensionierung Anfang 2004 die Neue Galerie Linz (Lentos Museum) leitete und seither als beratender Experte für das Auktionshaus tätig ist. "Ausgewählt von ...", nennt sich das von ihm betreute Segment: Im Mittelpunkt stehen dabei zeitgenössische Künstler, die noch auf ihre " Entdeckung" in der Auktionsszene warten. Eine Art Starthilfe für den Durchbruch - bislang.

Mit Siegfried Anzinger, Gunter Damisch oder Alfred Klinkan, die sich in der aktuell zur Versteigerung gelangenden Formation finden, dürfte der Bezug wohl eher im Sinne "akquiriert von ..." zu verstehen sein. Wunschgemäß soll die 94. Kunstauktion zumindest zwei, wenn nicht 3,5 Millionen Euro einspielen. (kron, DER STANDARD, Album, 16./17.3.2013)