Der Finanzinvestor Silver Lake Partners sammelt kurz vor einem möglichen Einstieg beim Computerhersteller Dell 10 Mrd. Dollar (7,7 Mrd. Euro) bei seinen Geldgebern ein. Damit würde der Fonds überraschend groß ausfallen - angepeilt hatte Silver Lake nur 7,5 Mrd. Dollar. Die Sammelaktion bei Profi-Anlegern wie Pensionsfonds, Versicherungen und Stiftungen könne diesen Monat abgeschlossen werden, sagte eine mit den Plänen vertraute Person am Donnerstagabend.

Guter Ruf

Silver Lake genieße nach zahlreichen lukrativen Deals einen guten Ruf in der Branche: So verkaufte der auf Technologieunternehmen fokussierte Investor den Internet-Telefonkonzern Skype 2011 für 8,5 Mrd. Dollar an Microsoft, nachdem er die Firma 18 Monate zuvor für nur 2,5 Mrd. Dollar erworben hatte.

Derzeit plant Silver Lake die größte Übernahme durch eine Beteiligungsgesellschaft seit der Finanzkrise. 24,4 Mrd. Dollar wollen sie zusammen mit mehreren Bietern für Dell auf den Tisch legen, um die Firma von der Börse zu nehmen. Ob der Deal am Ende zustande kommt, ist aber noch offen.

Für größte Transaktionen gerüstet

Mit 10 Mrd. Dollar im Rücken ist Silver Lake in der Lage, künftig bei den größten Transaktionen weltweit mitzumischen. Vielen Finanzinvestoren gelingt es derzeit nicht, solch große Fonds aufzusetzen. Daher müssen sie kleinere Brötchen backen. Denn die Geldgeber schauen genau auf die Renditen, die die Private-Equity-Häuser erwirtschaftet haben. Und streuen ihre Milliarden entsprechend zurückhaltend: Insgesamt wollen Beteiligungsfirmen derzeit nach Daten des Brancheninformationsdienstes Preqin 232 Mrd. Dollar einsammeln - rund ein Drittel mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. (APA, 15.3.2013)