New York (APA/dpa-AFX)

Nach dem Beschluss der Euro-Finanzminister über das zypriotische Rettungspaket haben die New Yorker Aktienbörsen am Montag mit moderaten Verlusten geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index ging um 62,05 Punkte oder 0,43 Prozent tiefer bei 14.452,06 Einheiten aus dem Handel. Der S&P-500 Index fiel 8,60 Punkte oder 0,55 Prozent auf 1.552,10 Zähler. Der Nasdaq Composite Index gab 11,48 Einheiten oder 0,35 Prozent auf 3.237,59 Zähler nach.

Top-Thema war das am Wochenende geschnürte Rettungspaket für Zypern, das nun erstmals private Sparer in Haftung nimmt und international für Unsicherheit unter den Anlegern sorgte. Am Wochenende hatten die Euro-Finanzminister beschlossen, dass Hilfen zur Abwendung einer Pleite Zyperns nur gewährt werden sollen, wenn zypriotische Bankkunden mit einer Zwangsabgabe zur Rettung ihres Bankensektors beitragen. Darüber wird das zypriotische Parlament nun am Dienstag abstimmen.

An den internationalen Finanzmärkten war die geplante Zwangsabgabe als Tabubruch aufgenommen worden und hatte die Furcht vor ähnlichen Schritten in anderen hoch verschuldeten Euro-Ländern geschürt. Am Abend mehrten sich dann die Aussagen, wonach das vereinbarte Paket noch einmal neuverhandelt werde. Börsianer verwiesen auf Signale, wonach die Abgabe für Kleinsparer noch abgeschwächt werden könnte, was im Handelsverlauf für eine Beruhigung an den Märkten sorgte. Erst gegen Börsenschluss gingen die Kurse wieder weiter nach unten. Ein Marktstratege verwies zur Begründung auf den Umstand, dass einige Anleger die allgemeine Nervosität an den Märkten zum Anlass für Gewinnmitnahmen nutzten.

Wie auch in Europa gehörten Bankenwerte zu den größten Verlierern. Aktien der Citigroup sanken um 2,20 Prozent, jene von Morgan Stanley um 2,50 Prozent. JPMorgan verloren 1,02 Prozent und Goldman Sachs fielen um 1,87 Prozent. Bank of America rückten zeitweise in die Gewinnzone vor, schlossen aber letztlich um 0,08 Prozent tiefer. Sollte das Thema Zypern auf der Agenda bleiben, könnte es aus Sicht von Börsianern eine harte Woche für den Bankensektor werden.

Gegen den Trend legten hingegen die Papiere von Apple um 2,72 Prozent zu. Analysten zufolge könnte der Elektronikkonzern seine Dividende um mehr als 50 Prozent anheben. Apple steht unter großem Druck der Aktionäre, einen Teil seiner liquiden Mittel von gut 137 Mrd. US-Dollar abzugeben.

Im Dow führten Hewlett-Packard (HP) die Kurstafel mit deutlichem Abstand an. Die Einstufung der Titel des Drucker- und Computerherstellers wurde von der US-Investmentbank Morgan Stanley von "Equal-weight" auf "Overweight" hochgestuft, was den HP-Papieren schließlich ein Tagesplus von 2,93 Prozent einbrachte.

An der Sohle des Index notierten indessen Boeing mit minus 1,45 Prozent. In Europa wurde bekannt, dass sich das Unternehmen mit der staatlich kontrollierten polnischen Fluggesellschaft LOT auf eine Kompensation für den Ausfall von Maschinen des Typs 787 Dreamliner geeinigt hat. (APA, 18.3.2013)