Wien - Für Europa zeichnet Azad Zangana, Ökonom beim Investmenthaus Schroders, ein diversifiziertes Bild. Italien müsse nach der Wahl zwar erst beweisen, dass begonnene Reformen weiter durchgezogen werden. Das Land "steht jetzt aber viel besser da als zu der Zeit, als Silvio Berlusconi zurück getreten ist". Das war im November 2011, damals stand das Land am Rande des Bankrotts und kämpfe wie Spanien und Griechenland mit massiv angestiegenen Renditen auf Staatsanleihen. "Monti hat gut aufgeräumt", sagt Zangana zum Standard.

In Griechenland glaubt der Experte an einen weiteren Schuldenschnitt. 2014 werde das wieder zum Thema. Das Problem für Zangana ist dabei, "dass mit solchen Maßnahmen die Leute in Summe immer weniger Bereitschaft für Hilfsgelder zeigen werden".

Großbritannien wird bleiben

Dass die Briten tatsächlich aus der EU austreten, glaubt der Ökonom nicht. Laut Zangana werde der britische Premier David Cameron die Wiederwahl nicht schaffen, womit die Abstimmung über den Verbleib des Landes in der EU erst gar nicht stattfinden werde.

Frankreich ist allerdings ein "Risiko, das wir uns sehr genau ansehen", so der Ökonom. Solange Präsident François Hollande mit seinen Reformen durchkommt, sieht Zangana kein großes Problem. Aber die Regierung müsse auch bei sich selbst sparen. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, 19.3.2013)