Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt des von "Curiosity" untersuchten Felsens "Knorr". Die farblich gekennzeichneten Stellen markieren den Wassergehalt einiger Mineralien. Die Ergebnisse deuten - ebenso wie die zuvor gefundenen Hinweise auf früheren Schlamm - darauf hin, dass an der aktuellen Stelle Wasser über einen längeren Zeitraum existierte.

Foto: NASA/JPL-Caltech/MSSS/ASU

Washington - Das NASA-Marsprojekt "Curiosity" kam zuletzt zumindest technisch ein wenig ins Stottern. Nachdem der Forschungsroboter bereits vor rund drei Wochen wegen einer Panne in den Ruhemodus geschaltet werden musste, macht der Rover nun wegen eines Softwarefehlers Zwangspause.  Die US-Raumfahrtbehörde berichtete am Montag (Ortszeit), dass "Curiosity" sich am Wochenende automatisch in einen Sicherheits-Standby-Modus begeben habe. Er sei aber "stabil, gesund und in ständiger Kommunikation mit den Wissenschaftern", hieß es.

Der Sicherheitsmodus sei initiiert worden, weil die Schutzsoftware auf dem aktuell benutzten B-Computer des Rovers ein Problem mit der Größe eines einzelnen Files hatte. Die NASA-Experten entdeckten bei der Analyse einen Software-Fehler, der sich nach eigenen Angaben leicht reparieren ließe, sodaß etwas Vergleichbares in Zukunft nicht mehr auftreten kann. Das aktuelle Problem sei mit dem Löschen eines Files zu beheben. Voraussichtlich in ein paar Tagen könne der Roboter seine Forschungsarbeit auf dem Roten Planeten wieder aufnehmen.

Vierwöchige Sendepause

Viel Zeit darf sich die NASA mit dem Problemlösen nicht lassen: Am 4. April beginnt eine vierwöchige Sendepause, in der "Curiosity" keine Befehle von Zuhause empfangen wird. Die aktuelle Planetenkonstellation zwingt die NASA zu dieser Maßnahme. Aus Sicht der Erde zieht der Mars in den nächsten Wochen beinahe direkt hinter der Sonne vorbei; mit der einseitigen Funkstille will man negativen Einflüssen der Sonne beim Funkverkehr vorbeugen. Ganz untätig wird "Curiosity" aber nicht sein: Die Wissenschafter wollen die Zeit dafür nutzen bisher gesammelte Daten vom Rover zur Erde zu senden.

Wissenschaftlich ein Erfolg

Wissenschaftlich ist die "Mars Science Laboratory"-Mission hingegen gut unterwegs: Erst in der vergangenen Woche hatte die NASA die Ergebnisse einer Gesteinsprobe des Rovers veröffentlicht. Die entdeckten chemischen Verbindungen wiesen daraufhin, dass auf dem Mars einst Bedingungen geherrscht haben, die mikrobielles Leben ermöglicht hätten.

Weitere Messdaten, die die Behörde am Montag (Ortszeit) erstmals veröffentlichte, zeigen außerdem, dass die Mineralien in dieser Umgebung wasserhaltiger sind als an anderen Orten, wo "Curiosity" zuvor Tests durchgeführt hatte. Das könnte die Annahme der Wissenschafter stützen, nach der sich an dieser Stelle einst ein See oder Flüsse befanden. (APA/red, derStandard.at, 19.03.2013)