Das Festival Ars Electronica in Linz verschreibt sich heuer dem Erinnern. Bei "Total Recall - The Evolution of Memory" wird es vom 5. bis zum 9. September um wissenschaftliche Erkenntnisse darüber gehen, was Erinnerung überhaupt ist und welche Bedeutung sie für das Bewusstsein und die Identität der Menschen besitzt, weiters um Erinnerungskulturen und die künftigen Technologien zur Datensicherung.

"Jeder ist Experte, denn jeder erinnert sich an etwas."

Christine Schöpf und Gerfried Stocker vom Direktorium des Festivals stellten bei der Präsentation des diesjährigen Themas in einer Pressekonferenz am Dienstag fest, "es liegt näher bei den Menschen als in den früheren Jahren." Und: "Jeder ist Experte, denn jeder erinnert sich an etwas."

Bei der Ars Electronica werden heuer Experten erläutern, wie Erinnerung im Gehirn entsteht, wie sie abgespeichert und wieder abgerufen wird. Darüber hinaus geht es um die gesellschaftliche und kulturelle Rolle der Neurowissenschaften. Untersucht wird zudem der Aufwand der Menschen beim Versuch, ihrer Vergangenheit auf die Spur zu kommen und jener zur Überlieferung ihres Vermächtnisses. Weiters befasst sich das Festival mit den künftigen Techniken der Datenspeicherung. Eine Methode könnte die bereits in Entwicklung befindliche - platzsparende - Speicherung digitaler Information auf DNA sein, die anschließend synthetisiert und als weißes Pulver gelagert wird. Damit könnte das gesamte von der Menschheit bisher angesammelte Wissen, das per Ende 2012 auf 2,7 ZettaByte (eine Zahl mit 21 Nullen) geschätzt wird, in rund 2.000 Teetassen aufbewahrt werden, rechnete Stocker vor.

100-prozentige Tochter der Stadt Linz

Das Programm des seit 1979 bestehenden Festivals für Kunst, Technologie und Gesellschaft mit von Jahr zu Jahr wechselndem Thema wird erneut aus einer Vielzahl von Symposien, Ausstellungen, Performances, Interventionen und Konzerten bestehen. Als Veranstalter fungiert die Ars Electronica GmbH - eine 100-prozentige Tochter der Stadt Linz. Als Mitveranstalter treten der ORF Oberösterreich, die LIVA-VeranstaltungsgmbH mit ihrem Brucknerhaus und das OK Offenes Kulturhaus im OÖ Kulturquartier auf. Beteiligt sind weiters unter anderem die Linzer Kunstuniversität, das Kunstmuseum Lentos und die FH Hagenberg. (APA, 19.3. 2013)