Bild nicht mehr verfügbar.

Neuer GIS-Chef Kräuter.

Foto: APA/Techt

Wien - 70 Millionen Euro mehr Gebühren: So viel könnte die GIS durch eine TV-Abgabe für alle Haushalte bei heutigem Tarif extra einnehmen. Die Berechnung wird aus der ORF-Gebührentochter kolportiert. Finanzdirektor Richard Grasl sagt dem Standard, er kenne die Kalkulation nicht. Stiftungsräte forderten bei Mehreinnahmen eine weniger hohe Gebühr, ORF-Chef Alexander Wrabetz schloss das zuletzt nicht mehr aus.

Mehreinnahmen könnten von drei Prozent bisherigen Nichtzahlern kommen. Von Haushalten, die bisher nur für Radio weniger zahlen. Und bei Zweitwohnsitzen (bisher mindestens vier Monate Gebühr) will sich Grasl an Deutschland orientieren; dort zahlen sie nun. Wie Firmenfilialen, wogegen in Deutschland Konzerne prozessieren.

"Ganzheitliche" Lösung

Für Befreiungen wünscht sich Grasl eine "ganzheitliche" Lösung: Sie müssten durch die übrigen Gebühren abgedeckt sein.

Zunächst hofft Grasl, dass der Nationalrat vor der Wahl beschließt, dem ORF weiter Gebührenbefreiungen abzugelten. Sonst müsste der ORF ab Mitte 2013 beginnen, Jobs über Pensionierungen hinaus sowie Sendungen und Produktionen zu streichen.

Politkalkül auf genehme Wahlberichterstattung könnte den Beschluss auf Herbst oder 2014 verzögern. Die Situation wäre nicht neu, sagt Grasl: Die Abgeltung für 2010 sei erst im Juni 2010 beschlossen worden. Dann müsse der ORF ab Juni 2013 teils "irreversible Maßnahmen setzen". (fid, DER STANDARD, 20.3.2013)