Frankfurt - Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch nach einem bewegten Handelstag überwiegend mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 36,94 Einheiten oder 1,38 Prozent auf 2.708,90 Zähler.

Nach einem Dreitagesminus haben sich die europäischen Leitbörsen erholt und während des Handelstages ihre starken Positionen halten können. In den vergangenen Tagen hatte die Unsicherheit in der Zypern-Krise auf die Risikofreude der Anleger gedrückt. Zypern bleibe aber trotz der jetzigen freundlichen Stimmung an den europäischen Aktienmärkten ein Hauptthema, hieß es von Marktbeobachtern.

Großbritannien tritt auf der Stelle

Der einzige europäische Leitindex, der im roten Bereich schließen musste, war der britische FTSE-100. Großbritannien kommt wirtschaftlich nicht von der Stelle. Finanzminister George Osborne hatte heute Nachmittag die Wachstumsprognose für das Finanzjahr 2013/14 erneut nach unten korrigiert: Osborne erwartet beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur noch ein Plus von 0,6 Prozent.

Im Euro-Stoxx-50 schlossen Intesa SanPaolo mit einem deutlichen Plus von 3,43 Prozent bei 1,206 Euro. Noch vor zwei Tagen hatte die US-Ratingagentur Fitch die Bewertung für die italienische Bank von "A" auf "BBB+" gesenkt.

Der Aufwärtstrend der Bankwerte zeigte sich bei Börsenschluss auch bei anderen Titeln. Obschon während des Handelstages Spitzenreiter, schlossen Deutsche Bank etwas weniger hoch positioniert, aber immer noch deutlich im grünen Bereich des europäischen Leitindex mit einem Plus von 1,36 Prozent bei 32,44 Euro.

Aufschlag für BNP Paribas

Auch die Papiere von BNP Paribas gingen mit einem Aufschlag von 3,14 Prozent, diejenigen der Banco Santander mit plus 1,78 Prozent aus dem Handel.

Volkswagen hingegen mussten bis Börsenschluss einen Abschlag von 0,50 Prozent auf 157,75 Euro hinnehmen. Der deutsche Autobauer hatte in China 384.000 Autos wegen Problemen mit dem Direktschaltgetriebe in die Werkstatt zurückrufen müssen.

In Frankfurt konnten sich die Aktien von Rheinmetall nicht erholen und schlossen mit einem deutlichen Minus von 6,86 Prozent bei 38,14 Euro. Der Automobilzuliefer- und Rüstungskonzern hatte tiefere Gewinne für 2013 prognostiziert.

Auch ThyssenKrupp gingen im roten Bereich aus dem Handel, mit einem Abschlag von 2,19 Prozent bei 16,985 Euro. Berichten zufolge seien Angebote für die Stahlwerke des Unternehmens in Brasilien und Alabama unter den Erwartungen ausgefallen. Zudem ist die Eigenkapitalquote des Stahlkonzerns auf 11,4 Prozent gesunken.

Im britischen "Footsie" blieben die Anteilscheine der Royal Bank of Scotland bis zuletzt obenauf und beendeten den Handelstag mit einem deutlichen Plus von 2,25 Prozent bei 300,20 Pence. Die Analysten von Liberum Capital hatten für die Papiere eine Kaufempfehlung abgegeben.

Eurasian Natural Resources hingegen konnten sich am Börsentag nicht erholen. Die Papiere des Rohstoffherstellers schlossen mit einem Abschlag von 1,85 Prozent bei 306,90 Pence, nachdem der CEO, Felix Vulis, gesagt hatte, das Unternehmen werde aufgrund von Wertminderungen und tiefen Rohstoffpreisen einen Ganzjahresverlust einfahren. (APA, 20.3.2013)