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Nach acht Wochen, in denen 19 Probanden täglich zwei Esslöffel Leinöl verabreicht wurden, hatten die Versuchsteilnehmer etwa doppelt so viele Omega-3-Fettsäuren im Blut wie zu Beginn der Studie.

Jena - Melanie Köhler von der Universität Jena hat in einer Humanstudie untersucht, ob Leinöl an Stelle von Seefisch als Omega-3-Fettsäurelieferant dienen kann. Das Öl wurde ausgewählt, weil es besonders reich an Alpha-Linolensäure ist und diese Fettsäure vom menschlichen Körper in die langkettigen und gesundheitsprotektiven Omega-3-Fettsäuren umgewandelt werden kann.

Die Probanden – neun übergewichtige Männer und zehn übergewichtige Frauen, die alle von Bluthochdruck und Störungen des Blutzuckerstoffwechsels betroffen waren – bekamen acht Wochen lang täglich zwei Esslöffel Leinöl verabreicht. Das Durchschnittsalter der Versuchsteilnehmer lag bei 62 Jahren.

Blutdrucksenkend und verbesserte Blutfettwerte

Während der Studiendauer durften sie zudem keinen Fisch zu sich nehmen. "Beim Vergleich der Werte vom Beginn der Studie und nach den acht Wochen zeigten sich etwa doppelt so viele Omega-3-Fettsäuren im Blut. Außerdem waren die Blutdruckwerte niedriger und die Blutfette verbessert", erläutert die Ernährungswissenschaftlerin.

Aufgrund der Tatsache, dass durch die steigende Weltbevölkerung das Nahrungsmittel Fisch knapp zu werden droht, galt als weiteres Ziel der Studie alternative pflanzliche Omega-3-Lieferanten zu eruieren. "Angesichts leergefischter Meere sei Fisch aus Aquakultur auch keine Alternative. Denn der Fisch aus Wildfang enthalte deutlich mehr Omega-3-Fettsäuren. Hinzu komme, dass beispielsweise Veganer, aber auch Vegetarier freiwillig auf den Verzehr von Fisch verzichten würden, so Köhler. Die Ergebnisse deuten nach Ansicht der Wissenschaftlerin aber darauf hin, dass sich Leinöl zumindest als ergänzendes Nahrungsmittel eignet. (red, derStandard.at, 20.3.2013)