Das Team Stronach sei ohnehin nur ein "Strohsackfeuer", meint Mölzer.

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Wien - Auch wenn Heinz-Christian Strache nach wie vor davon träumt, Erster bei den Nationalratswahlen im Herbst zu werden - in seiner Partei sieht man die Lage mittlerweile schon wesentlich realistischer. Der blaue "Chefideologe" und Europa-Parlamentarier Andreas Mölzer hält es für nicht ausgeschlossen, dass die FPÖ - durch das Auftauchen der Konkurrenz des Teams Stronach und das Wegbrechen der blauen Kärntner Bastion - 2013 durchaus "stagnieren" könnte.

"Auf Linie bleiben"

Was aber "kein Problem" sei, die FPÖ habe sich "immer wieder erholt", sagt Mölzer. Die Partei müsse inhaltlich nur "auf Linie bleiben". Das Team Stronach sei ohnehin nur ein "Strohsackfeuer". "Bei den Fragen der Zuwanderung, der Sicherheit und EU-Kritik sind wir viel glaubwürdiger als Stronach. Wir sind auch die einzige Partei, die noch die Institution Ehe aufrechterhalten will und gegen die Ausuferung des Familienbegriffs in Richtung Schwulenehe eintritt. Wir müssen nur bei unseren Kernthemen bleiben", sagt Mölzer im Gespräch mit dem STANDARD.

Strache außer Diskussion

Natürlich orte auch er eine tiefe Frustration der Bürger. In dieser Stimmung würden "die Leute auch eine Vogelscheuche wählen, um es denen da oben hineinzusagen". Seine Partei müsse den Wählern bis zu den Herbstwahlen klarmachen, dass die FPÖ im Gegensatz zur Stronach-Partei ein "nachhaltiges und langfristiges Projekt" sei. Wenn dies nicht gelinge, werde es eben "ein Jahr der Stagnation" geben. Auch Niederösterreichs FPÖ-Chefin Barbara Rosenkranz, die zuletzt mit Strache im Clinch lag, will weiter streng an den "absolut richtigen Kernthemen" wie Zuwanderung und Sicherheit festhalten. Strache selbst stehe außer Diskussion.

Daran hält auch Mölzer fest. Einen möglichen Riss in der Partei nach den Konflikten um Nationalratspräsidenten Martin Graf und Rosenkranz stellt Mölzer in Abrede - auch dass "FPÖ-Clans" und die Burschenschafterszene das Kommando führen. Mölzer: "Die FPÖ ist heute eine geschlossene Gesinnungsgemeinschaft. Man will immer Flügelkämpfe hineininterpretieren. Die FPÖ ist ein nationaler Flügel. Und Strache der zentrale Teil davon." (Walter Müller, DER STANDARD, 21.3.2013)