Wien – "80 Prozent der professionellen Musiker haben gesundheitliche Beschwerden", erklärt Matthias Bertsch, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Musik & Medizin (ÖGfMM).

Das Problem beginnt schon in der Ausbildung. "Etwa die Hälfte der Musikstudenten kann nur unter Schmerzen üben", so  Bertsch und ortet die Beschwerden vorwiegend im Halte- und Bewegungsapparat. Ein anderer schwerwiegender Faktor ist Stress, der Musiker vor Aufführungen und Wettbewerben belastet. 

Spezialisierte Ärzte

"Wenn ein Sänger am Abend auftreten soll und Stimmprobleme hat, kann man ihm nicht sagen, dass er drei Tage nicht sprechen und singen soll", sagt Bertsch und verlangt nach spezialisierten Ärzten, die in der Lage sind abzuwägen, ob ein Auftritt möglich ist und welche kurzfristigen Therapiemethoden sich anbieten.

Die ÖGfMM sieht sich als Anlaufstelle für betroffene Musiker und hat ihre 3. Wissenschaftliche Tagung (22. bis 23. März 2013) daher dem Thema "Gesund Musizieren" gewidmet. Die Tagung soll einen Austausch zwischen Ärzten, Musikpädagogen, Musikern und anderen an der Ausbildung und Therapie von Musikern beteiligten Berufsgruppen ermöglichen. Der wissenschaftliche Teil widmet sich den Schwerpunkten Leistungsoptimierung, Stressbewältigung und Prävention. Verschieden Workshops zeigen auf, wie gesundheitlichen Beschwerden von Musikern in der Praxis begegnet werden kann. (red, derStandard.at, 21.3.2013)