Rangun - Bei Straßenschlachten in Burma sind nach Angaben von Augenzeugen mindestens fünf  Menschen getötet worden. Er habe mehrere Leichen nach den gewaltsamen Zusammenstößen vom Donnerstagmorgen gesehen, sagte Win Htein, ein Lokalpolitiker der Nationalen Liga für Demokratie aus der zentralen Stadt Meiktila in der Nähe von Mandalay. "Mehr als fünf  Menschen wurden getötet, es gibt 27 Schwerverletzte." Zwei  Moscheen und eine islamische Schule wurden  zerstört.

Die Gewalt war offenbar nach einem Streit zwischen einem muslimischen Goldverkäufer und buddhistischen Kunden ausgebrochen, der zu einer Prügelei führte. Etwa 200 Menschen beteiligten sich an den Straßenschlachten. Zunächst war von zwei Toten die Rede gewesen. Offiziellen Angaben der burmesischen Polizei zufolge starben ein buddhistischer Mönch und ein 26-jähriger Mann, nachdem sie mit Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert worden waren. Unter welchen Umständen sie die Verletzungen erlitten hatten, wurde nicht bekanntgegeben.


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Die Behörden verhängten daraufhin eine nächtliche Ausgangssperre, die von 20.00 Uhr abends bis 5.00 Uhr morgens gelten sollte. Außerdem wurden Überlandstraßen, die nach Meiktila führen, für den Verkehr gesperrt

Muslimviertel umstellt

Am Donnerstagmorgen versammelten sich laut der exilburmesischen Zeitung "Irrawaddy" trotzdem rund tausend Menschen rund um den Stadtteil See Khun Gyi, in dem viele Muslime leben. Hunderte Einwohner sind unbestätigten Angaben zufolge aus der Stadt geflohen.

Vergangenes Jahr waren im Westen Burmas bei Auseinandersetzungen zwischen der buddhistischen Volksgruppe der Rakhine und der muslimischen Minderheit der Rohingya mindestens 180 Menschen getötet und mehr als 110.000 Menschen vertrieben worden. Auch in der Wirtschaftsmetropole und ehemaligen Hauptstadt  Rangun kam es im Februar zu Ausschreitungen, nachdem Buddhisten eine ihrer Ansicht nach illegal errichtete Moschee angegriffen hatten. Burmas Bevölkerung ist zu fast 90 Prozent buddhistisch, gut vier Prozent sind Muslime. (red/APA, 21.3.2013)