Heldin Zelda in "The Legend of Zelda"

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Der Rollentausch in Videospielen wird zunehmend beliebter. Weil die Zeichnerin Kenna W. als Kind immer schon eine "magische Kampf-Prinzessin" spielen wollte, die ihr Königreich rettet, entschloss sie sich als Erwachsene kurzerhand dazu, die Geschichte von "The Legend of Zelda" neu zu schreiben. Ihre Modifikation erlaubt es, erstmals im 1986 erschienenen Klassiker nicht in die Rolle des Helden Link, sondern in die Haut der Prinzessin Zelda zu schlüpfen.

Zeit für ein neues Frauenbild in Spielen

Unterstützung erhielt Kenna W. von ihrem Freund, einem professionellen Videospielprogrammierer. Zusammen durchstöberten sie das Internet, um geeignete Werkzeuge für ihre Modifikation zu finden. Inspiriert wurde das Projekt von der Videoserie Tropes vs Women in Video Games, die das Frauenbild in Spielen kritisiert, und einer herzergreifenden Tat eines Vaters, der für seine Tochter das Jump'n'Run "Donkey Kong" modifizierte, damit sie mit der neuen Heldin Pauline den gefangenen Super Mario retten konnte. "Mein erstes 'Zelda' spielte ich bereits als ich noch sehr jung war. Und zu dieser Zeit dachte ich, dass sich das Spiel um Prinzessin Zelda drehte", schreibt Kenna W. in ihrem Blog. "Ich nahm an, dass ich eine 'magische Kampf-Prinzessin' spielen würde, die ihr Königreich rettet. Das Spiel machte mir Spaß, doch als ich herausfand, dass ich Prinzessin Zelda niemals spielen würde, war ich enttäuscht."

Zelda in Grün

Mit Hilfe eines Sprite-Editors setzte sie den Mod 26 Jahre später schließlich in vier Tagen um. Zwar erlaubte es ihr der Editor nicht alle Details anzupassen, doch rettet nun die Prinzessin am Ende Link. Ihre Modifikation veröffentlichte sie nicht als eigenständiges ROM, um Urheberrechtsproblemen aus dem Weg zu gehen. Den Patch für das Originalspiel und die dazugehörige Anleitung stellt sie allerdings online bereit. (zw, derStandard.at, 21.3.2013)