Ankara/Wien - Der aus Wien stammende Islamist Mohamed M., der Österreich in einem Video mit Anschlägen gedroht und seinen österreichischen Pass verbrannt hatte, ist vermutlich am Dienstag in der türkischen Stadt Hatay von Spezialkräften verhaftet worden. "Es wurde in der Türkei eine Person inhaftiert, bei der es sich offensichtlich um Mohamed M. handelt", sagt Martin Weiss, Leiter der Presseabteilung des Außenministeriums auf Anfrage von derStandard.at. Sicher sei nur, dass der Festgenommene falsche Dokumente bei sich hatte.

Bevor weitere Schritte gesetzt werden, muss laut Weiss das Ergebnis der im Moment laufenden Identitätsfeststellung abgewartet werden. Erst dann könne entschieden werden, ob das Justizministerium einen Auslieferungsanstrag stellt.

Haft wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung

Mohamed M. saß wegen Bildung und Förderung einer terroristischen Vereinigung vier Jahre in Haft. Er war er im März 2008 - und nach Aufhebung des Urteils wegen eines Formfehlers erneut im Februar 2009 - unter anderem wegen Drohvideos gegen Österreich und Deutschland verurteilt worden. Nach Verbüßung der vollen Strafe veröffentlichte er weitere Videos unter dem Pseudonym Abu Usama al-Gharib.

Weil er sich in Österreich verfolgt fühlte, zog er im Herbst 2011 nach Deutschland. In Berlin kam er mit führenden Mitgliedern der salafistischen Szene zusammen. Er wurde allerdings des Landes verwiesen, weil er "mit erheblicher Intensität zu Gewalttaten" aufgerufen und die "öffentliche Sicherheit und Ordnung in Deutschland" gefährdet habe." Einer Abschiebung nach Österreich kam M. zuvor und setzte sich nach Kairo ab, wo er zunächst vermutet wurde. (APA/red, derStandard.at, 21.3.2013)