Bozen/Wien - Am Freitag ging in Südtirol ein neues Nachrichtenportal online. Salto.bz will laut den Initiatoren "lokalen, zweisprachigen Qualitätsjournalismus" ins Internet bringen. Wichtigstes Novum: Das Online-Medium richtet sich an alle Sprachgruppen in Südtirol und ist zweisprachig.

Gerade diese Tatsache sorgte im weitgehend nach Sprachgruppen getrennten Land und Mediensektor für einige Resonanz im Vorfeld. Der Italien-Korrespondent des STANDARD, Gerhard Mumelter, der seine Teilnahme am Medienprojekt ebenso wie STANDARD-Außenpolitik-Chef Christoph Prantner - beide ursprünglich Südtiroler - angekündigt hatte, sprach im Blog von einer "Erfüllung eines lang gehegten Wunsches". Bisher gibt es nur im Kulturbereich mit dem Online-Magazin "Franz" seit drei Jahren ein konsequent zweisprachiges Medium. Sämtliche andere mehrsprachige Projekte in Südtirol scheiterten in der Vergangenheit.

Technische Innovationen und Bürgerbeteiligung

Die als nicht profitorientierte Genossenschaft organisierte Privatinitiative um den Bozner Arzt Max Benedikter setzt außerdem auf technische Innovation und Bürgerbeteiligung. So soll es laut Initiatoren neben einer professionellen Redaktion viel Raum für Beiträge der Community geben.

Aber es gibt auch weitere Neuerungen auf dem Südtiroler Online-Markt, der bisher von der Athesia-Gruppe im Besitz der Brüder Michl und Toni Ebner und deren Nachrichtenportalen "stol" und "Südtirol News" dominiert wird. Anfang Jänner startete die "Neue Südtiroler Tageszeitung" ihren Web-Auftritt. Anfang des Monats ging außerdem eine neue Video-Plattform online. Dem "Barfuss TV" soll laut Initiatoren in einigen Wochen ein Onlinemagazin folgen, heißt es auf der Homepage. Hinter dem Projekt steht wie bei salto ebenfalls eine Privatinitiative junger Südtiroler. (APA, 22.3.2013)