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Foto: AP/Jens Meyer

Stuttgart - Der Autozulieferer Bosch beendet seine verlustreiche Expansion ins Solartechnik-Geschäft. Die Fertigung von Solarzellen und -modulen sowie die Entwicklungsaktivitäten würden Anfang 2014 eingestellt, teilte Bosch am Freitag in Stuttgart mit. Bei der Solartechnik sind derzeit rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt, weltweit zählt der Bosch-Konzern mehr als 300.000 Arbeitnehmer.

Einige Werke und Töchter, etwa die aleo solar AG, sollen zu Geld gemacht werden, kündigte Bosch an. Fortführen will der Konzern zunächst die Dünnschichttechnologie mit rund 150 Beschäftigten. Es sei in den vergangenen Jahren nicht gelungen, die Wettbewerbsfähigkeit der Sparte herzustellen, räumte Bosch ein. Gegen den Preisverfall von bis zu 40 Prozent sei das Unternehmen nicht angekommen, Gespräche mit potenziellen Partnern seien nicht erfolgsversprechend verlaufen. Allein im vergangenen Jahr summierten sich die Verluste des Geschäftsbereiches Solar Energy auf rund eine Milliarde Euro. 

Kosten

Der Ausflug in die zukunftsträchtige Solartechnik hat den Autozulieferer Bosch bisher 2,4 Milliarden Euro gekostet. Dazu kämen noch die Kosten für den am Freitag verkündeten Ausstieg, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner in einer Telefonkonferenz. Die Kosten für die Sozialpläne für die bis zu 3.000 von Arbeitsplatzabbau betroffenen Mitarbeiter seien derzeit ebensowenig abschätzbar wie die Möglichkeit, die Geschäftseinheiten zu verkaufen. Die Tochter Aleo Solar mit rund 850 Mitarbeitern sei nicht von Insolvenz bedroht und durchfinanziert.

Die geplante Schließung der Solarzellen-Fertigung sei eine "schmerzliche Erfahrung", sagte Denner. Im Gesellschafterkreis des Stiftungskonzern sei die Entscheidung einstimmig erfolgt. Bosch habe sich für die Suche nach möglichen Partnern, um die Solartechnik weiterzuführen, viel Zeit genommen. Am Ende sei dem Management aber "keine Lösung eingefallen", um die mit Milliardenaufwand aufgebaute Geschäftseinheit fortzuführen und rentabel zu betreiben.

Die "schnell wechselnden Rahmenbedingungen" für die Förderung der Solartechnik in Europa und anderen Ländern wie etwa Japan hätten die gesamte Branche verunsichert, selbst die chinesischen Konkurrenten schrieben rote Zahlen. Ob Schutzzölle gegen chinesische Importe von Solartechnik den europäischen Anbietern helfen würden, sei zu bezweifeln, sagte Denner. In diesem Fall sei mit Gegenmaßnahmen Chinas zu rechnen. Bosch habe sich stets gegen protektionistische Maßnahmen gewandt. (Reuters/APA, 24.3.2013)