Oslo - Vor der norwegischen Küste ist das Wrack eines im Zweiten Weltkrieg gesunkenen deutschen U-Boots gefunden worden. Es handle sich um die "U-486", die im April 1945 von einem britischen U-Boot torpediert wurde, sagte Arild Maroey Hansen vom Maritimmuseum im westnorwegischen Bergen am Montag dem Radiosender NRK. Das U-Boot mit 48 Menschen an Bord war nach dem Beschuss kurz nach dem Auslaufen aus Bergen in zwei Teile zerbrochen. Überlebende gab es nicht.

U-Boot mit Spezialbeschichtung

Hansens Angaben zufolge wurde das Wrack zufällig bei Arbeiten des norwegischen Ölkonzerns Statoil gefunden. Das Unternehmen prüfte demnach, ob in der Gegend eine Ölleitung verlegt werden könnte, und entdeckte dabei die "U-486". "Das U-Boot hatte eine spezielle Beschichtung auf der Außenhülle", erläuterte Hansen. Die an der Außenwand angebrachten experimentellen Kacheln aus gelochtem synthetischem Gummi seien dazu da gewesen, die Schallrückstrahlung des Bootes zu reduzieren und so die Ortung durch feindliches Sonar zu erschweren. Die Tarnung mit dem Decknamen "Alberich" wurde bei neun U-Booten des Typs VII eingesetzt. Darüber hinaus verfügte das U-Boot über einen "Schnorchel", mit dem es sich in Periskoptiefe mit Luft versorgen konnte.

Das Wrack liegt in 250 Metern Tiefe nahe der Insel Fedje und etwa zwei Kilometer von einem weiteren deutschen U-Boot entfernt. Die "U-864" war ebenfalls 1945 gesunken und bereitet den norwegischen Behörden Kopfzerbrechen, da sie mehrere Dutzend Tonnen giftiges Quecksilber an Bord hatte. Um das Risiko für die Umwelt zu reduzieren, wird sowohl ein Heben des U-Boots diskutiert als auch die Möglichkeit, es am Meeresboden mit einem harten Sarkophag einzuschließen. (APA/red, derStandard.at, 25.3.2013)