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Gerade noch.

Foto: Reuters/Hackett

London - Nach dem dritten sieglosen Spiel unter dem neuen Trainer Luiz Felipe Scolari musste sich Fußball-Rekordweltmeister Brasilien rund 15 Monate vor der WM im eigenen Land Hohn und Spott gefallen lassen. "Brasilien ist nicht mehr Brasilien. Die sind wie die Harlem Globetrotters, die nur für Zaster einfach um die Welt reisen", twitterte Englands Teamspieler Joey Barton nach der uninspirierten Vorstellung der Seleção beim 1:1 (0:0) gegen Russland in London.

Besonders Jungstar Neymar stand im Mittelpunkt der Kritik. "Neymar ist der Justin Bieber des Fußballs. Brillant bei Youtube. In Wahrheit Katzenpisse", fügte der für seine spitze Zunge bekannte Barton an. Die enttäuschten brasilianischen Fans an der Stamford Bridge sahen es ähnlich. Neymar musste sich "Pipoqueiro"-Sprechchöre anhören. Als "Popcorn-Macher" werden in Brasilien Großmäuler betitelt, die unter lautem Knallen viel versprechen, aber letztlich doch versagen.

Trotz des von Scolari verordneten Wohlfühlklimas in der Seleção blieb der 21 Jahre alte Neymar vom Pelé-Klub FC Santos wieder einmal bei einem Auftritt in Europa den Beweis seiner Ausnahmeklasse schuldig. Genervt reagierte Neymar, als er auf einen angeblichen Vorvertrag mit dem FC Barcelona angesprochen wurde. "Ich habe schon tausend Mal gesagt, dass mit Barcelona nichts fest vereinbart ist."

Drei Monate vor dem Confed-Cup macht sich bei den Brasilianern Bescheidenheit breit. "Besser ein Remis als eine Niederlage", sagte Neymar. Scolari, der nach dem 1:2 gegen England und dem 2:2 gegen Italien auf den ersten Sieg in seiner zweiten Teamchef-Ära wartet, ergänzte: "Das war im Rahmen dessen, was wir erwartet haben." Das sahen nicht alle so. "Nach drei Spielen ist kein Fortschritt zu sehen", kritisierte das Blatt O Globo. So oder so sollte es in den Tests gegen Bolivien (6. April) und Chile (24. April) zum ersten Sieg reichen. (sid, red)

Die Russen, deren WM-Qualifikation gegen Nordirland in Belfast am Wochenende witterungsbedingt ausgefallen war, brachten vor allem in der ersten Spielhälfte die Abwehr der Brasilianer in Schwierigkeiten. (sid/APA/krud; 26.3.2013)