Frankfurt am Main - Der Kurs des Euro hat sich am Dienstag in einem nervösen Handel ein wenig von seinen Vortagesverlusten erholt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde gegen 18 Uhr mit 1,2851 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zu Mittag auf 1,2861 (Montag: 1,2935) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7775 (0,7731) Euro.
"Der Handel bleibt weiter sehr nervös", sagte Ulrich Wortberg, Devisenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Der Markt wird weiter vor allem durch die Politik dominiert." Wortberg verwies auf einen Medienbericht zu einen Gesetzesentwurf des EU-Parlaments. Demnach sollen Bankkunden, die über Einlagen von über 100.000 Euro verfügen, bei einer Bankenrettung beteiligt werden. Der Eurokurs war daraufhin zeitweise auf ein Tagestief von 1,2829 Dollar gefallen. Die Gemeinschaftswährung konnte sich jedoch rasch wieder erholen. "Offenbar wurden die Meldungen nicht geglaubt", sagte Wortberg. Ein solches Vorgehen des Parlaments käme nach den jüngsten Debatten auch überraschend.
Am Vortag hatte bereits der neue Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, mit der Aussage für Verunsicherung gesorgt, dass die Belastung von zypriotischen Bankkunden als Vorbild für andere Euro-Länder dienen könnte. Der Niederländer relativierte anschließend seine Äußerungen und betonte, er sei falsch interpretiert worden. Zudem lehnten Vertreter der EZB und der EU-Kommission ein solches Vorgehen ab. "Die Kommunikation ist in diesem Fall sehr schlecht gelaufen und hat die Finanzmärkte verunsichert", sagte Wortberg. (APA, 26.3.2013)