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Die Unterwasseraufnahme zeigt das im März 2003 entdeckte Wrack des deutschen U-Bootes "U-864". Ganz in der Nähe stießen nun Mitarbeiter des norwegischen Ölkonzerns Statoil auf die Überreste von "U-486".

Foto: AP/ Norwegian Coastal Administration/ho/ via SCANPIX NORWAY

Oslo - Mitarbeiter eines norwegischen Ölkonzerns sind vor der norwegischen Küste auf das Wrack des im Zweiten Weltkrieg gesunkenen deutschen U-Boots "U-486" gestoßen. "U-486" war am 12. April 1945 nordwestlich von Bergen von einem britischen U-Boot torpediert wurde, sagte Arild Maroey Hansen vom Maritimmuseum im westnorwegischen Bergen am Montag dem Radiosender NRK. Das U-Boot vom Typ VII mit 48 Menschen an Bord war nach dem Beschuss kurz nach dem Auslaufen aus Bergen in zwei Teile zerbrochen. Überlebende gab es nicht.

U-Boot mit Spezialbeschichtung

Hansens Angaben zufolge wurde das Wrack zufällig bei Arbeiten des norwegischen Ölkonzerns Statoil gefunden. Das Unternehmen prüfte demnach, ob in der Gegend eine Ölleitung verlegt werden könnte, und entdeckte dabei die "U-486". "Das U-Boot hatte eine spezielle Beschichtung auf der Außenhülle", erläuterte Hansen. Die an der Außenwand des U-Bootes angebrachten experimentellen Kacheln aus gelochtem synthetischem Gummi sei dazu da gewesen, das Radarsignal des Bootes zu verbergen. Die Tarnung mit dem  Decknamen "Alberich" wurde bei insgesamt neun U-Booten des Typs VII eingesetzt. Darüber hinaus verfügte das U-Boot über einen "Schnorchel", mit dem es in Periskoptiefe mit Luft versorgt werden konnte.

Das Wrack liegt in 250 Metern Tiefe und etwa zwei Kilometer von einem weiteren deutschen U-Boot entfernt. Die im März 2003 entdeckte "U-864" war ebenfalls 1945 gesunken und bereitet den norwegischen Behörden Kopfzerbrechen, da sie mehrere Dutzend Tonnen giftiges Quecksilber an Bord hatte. Um das Risiko für die Umwelt zu reduzieren, wird sowohl ein Heben des U-Boots diskutiert als auch die Möglichkeit, es am Meeresboden mit einem harten Sarkophag einzuschließen. (APA/red, derStandard.at, 26.03.2013)