"Googeln" bedeutet laut Duden "mit Google im Internet suchen". In Schweden will man sich Googles Einmischung in den Sprachgebrauch nicht diktieren lassen.

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Das schwedische Sprachenkomitee wollte den Begriff "ogooglebar" ("ungoogelbar") in seine Liste neuer Wörter aufnehmen. Der Begriff sollte in Wörterbücher mit der Definition "im Web nicht mit einer Suchmaschine auffindbar" übernommen werden. Auf Druck von Google hat man das Wort nun jedoch zurückgezogen, wie die schwedische Seite The Local berichtet.

"Sprache kümmert sich nicht um Marken"

Google habe gefordert, dass die Definition des Wortes dahingehend geändert werde, dass sie sich nur auf Googles eigene Suchmaschine bezieht. Etwas, das "ungoogelbar" ist, soll also per Definition "mit Google" nicht zu finden sein. Das würde jedoch gegen die Prinzipien der Sprache gehen, heißt es in einem Statement des Komitees. "Sprachentwicklung kümmert sich nicht um Markenschutz."

Verärgerung über Google

Das Komitee sei verärgert über Googles Versuch, die Sprache zu kontrollieren, daher streiche man das Wort komplett. Laut dem Bericht hat der Begriff im vergangenen Jahr vermehrt im Sprachgebrauch in Schweden Einzug gehalten. Die Bedeutung des Wortes werde ihm durch die Nutzung verliehen, erklärte das Komitee, und nicht dadurch, dass ein "multinationaler Konzern Druck ausübt".

"Mit Google im Internet suchen"

Etwas zu "googeln" ist aufgrund von Googles Monopolstellung bei Suchmaschinen schon seit längerem in den Sprachgebrauch übergangen. So ist der Begriff seit 2004 im Duden zu finden, hier allerdings mit der Bedeutung: "mit Google im Internet suchen". Die Änderung des Wörterbucheintrags hatte Google 2006 durchgesetzt. 

Walkman nicht nur von Sony

Google ist nicht das einzige Unternehmen, dessen Markenname in den alltäglichen Sprachgebrauch übergangen ist. Sonys Name für tragbare Kassettenspieler - "Walkman" - wurde ebenfalls zum Synonym für eine ganze Produktgattung. Da das Wort jedoch so fix im Sprachgebrauch verankert ist, wurden dem Konzern in Österreich 2002 sogar die Markenrechte entzogen. (Birgit Riegler, derStandard.at, 26.3.2013)