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Julia Pierson, neue Chefin des Secret Service, auf einem undatierten Archivbild

Foto: Reuters/Handout

Washington - Barack Obama legt die Verantwortung für seine Sicherheit in die Hände einer Frau: Der US-Präsident ernannte am Dienstag Julia Pierson zur neuen Chefin des Secret Service. Pierson ist die erste Frau an der Spitze der Polizeieinheit, die unter anderem für den Schutz des Präsidenten und des Vizepräsidenten der USA zuständig ist. Die neue Chefin stehe für "den Geist und die Hingabe, welche die Männer und Frauen des Secret Service jeden Tag zeigen", erklärte Obama.

Pierson ist bereits seit drei Jahrzehnten für die legendäre Polizeieinheit tätig, die auch bei Geldfälschung und Finanzbetrügereien ermittelt. Laut "Washington Post" hatte sie einst ihre Karriere als Agentin in Miami begonnen, zuletzt diente die 53-jährige Strafrechtlerin als Stabschefin des Secret Service. Pierson ersetzt Mark Sullivan, der im Februar in Ruhestand ging. Die Besetzung des Chefpostens muss nicht vom Senat bestätigt werden.

Die neue Chefin des Secret Service verfügt über ein Budget von 1,5 Milliarden Dollar, ihr sind 3500 Agenten und 1400 uniformierte Beamte unterstellt. Im HJahr 2011 absolvierten die Personenschützer 5600 Einsätze in den USA und fast 400 im Ausland.

Frauen in Führungpositionen

Die Bestellung Piersons zur Secret-Service-Chefin ist kein Einzelfall: auch die Anti-Drogen-Behörde DEA und das US Marshals Service, das für den Schutz der Bundesgerichte zuständig ist, werden von Frauen geleitet.

Alkoholverbot für Leibwächter

Der Ruf des Secret Service hatte zuletzt gelitten. Vor einem Jahr waren Vorwürfe bekannt geworden, wonach Agenten der Einheit Prostituierte in ihr Hotel im kolumbianischen Cartagena eingeladen hatten, während sie eigentlich die Teilnahme Obamas an einem Gipfeltreffen vorbereiten sollten (derStandard.at berichtete). Wegen der Vorwürfe verloren sieben Mitarbeiter ihre Posten.

Außerdem wurde in Folge des Cartagena-Skandals ein neuer Verhaltenskodex für Personenschützer des Präsidenten eingeführt: Obamas Leibwächter dürfen nun zehn Stunden vor Dienstantritt keinen Alkohol mehr trinken, auch der Besuch übel beleumundeter Etabillements ist ihnen fortan untersagt. (APA/red, derStandard.at, 26.3.2013)