Rom - 2012 wird für Italiens ehemaligen Regierungschef Silvio Berlusconi als "Annus Horribilis" in Erinnerung bleiben. Seine börsennotierte Gruppe Mediaset meldete im Gesamtjahr 2012 erstmals in ihrer 20-jährigen Geschichte rote Zahlen. Die Verluste betrugen 287 Millionen Euro, teilte Mediaset am Mittwoch mit. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch Gewinne von 225 Mio. Euro gemeldet.

Der Umsatz 2012 sank um 12 Prozent auf 3,72 Mrd. Euro. Die Nettoverschuldung fiel von 1,9 Mrd. Euro auf 1,7 Mrd. Euro. Das Unternehmen wird den Aktionären keine Dividende ausschütten.

Die Verluste sind vor allem dem starken Rückgang auf dem italienischen Werbungsmarkt zuzuschreiben. Allein im Jänner 2013 meldete Mediaset bei den Werbungseinnahmen einen Rückgang von 14,5 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden Ausgaben in Höhe von 307 Mio. Euro reduziert.

Mediaset-Präsident Piersilvio Berlusconi, Sohn des Ex-Premiers, kündigte weitere Einsparungen an, um die Krise zu überwinden. Nach vielen Entwicklungsinitiativen könne man nun rationalisieren. Der Konzern hofft, die jährlichen Kosten bis 2016 um 450 Mio. Euro zu senken - im Vergleich zu 2011. "Wir haben überall rationalisiert: Im Bereich Strukturen, Programme und Starverträge. Es war hart, doch wir sind auf dem richtigen Weg. Die neuen TV-Serien werden bei der selben Qualität 30 Prozent weniger kosten", sagte Berlusconi Junior.

Der Manager klagte wegen des starken Rückgangs im Werbungsbereich infolge der Krise in Italien. "Wir leben von Werbung: In zwei Jahren ist der Werbungsmarkt in Italien von neun Milliarden Euro auf sieben Milliarden Euro geschrumpft", klagte Piersilvio Berlusconi. (APA, 27.8.2013)