Lebenshilfe: Sarah Wieners "Kulinarische Abenteuer"

Foto: ORF/Zero One Film

Wien - Einmal im Jahr, bis 1. April, muss der ORF dem Nationalrat berichten, wie er seinen "öffentlich-rechtlichen Kernauftrag" erfüllt hat. Der Bericht zeigt, wie der Gebührenfunk seinen Auftrag sieht. Und dass er Einblicke vorsichtiger gewährt.

"Harrys liabste Hütten" etwa, Harald Prünster promotet regionalen Tourismus, ressortiert neben "Report", "Weltjournal", "Thema", "Pressestunde", "Im Zentrum", "Europastudio" und "Club 2" zu "Current Affairs/Politik/Magazine/Diskussionen". Im neuen Bericht 2012 sind die "Hütten" nur nicht mehr erwähnt.

Current Affairs füllten 1403 Stunden (62 weniger als 2011), konstant acht Prozent der Sendezeit (ohne Werbung, Promotion).

Nachrichtensendungen machen konstant 13 Prozent aus, 16 Stunden weniger als 2011. Dazu zählen auch "Heute Mittag", "Heute Österreich" und "Text aktuell am Morgen", das für 227 der 2309 Nachrichtenstunden gut ist.

Zur Kultur (887 Stunden, plus 125) rechnet der ORF "Wir sind Kaiser", "Willkommen Österreich", "Science Busters", "Liebesg'schichten und Heiratssachen". Zu "Wissenschaft/Bildung/Lebenshilfe" packt der ORF "Tierzuliebe" und Sarah Wieners "Kulinarische Abenteuer".

Die Medienbehörde sah in ORF 2 zu viel Unterhaltung mit 2011 80 Prozent. Der ORF weist 2012 für ORF 1 und ORF 2 46 Prozent Unterhaltung aus, einen Prozentpunkt mehr als 2011. Weitere zwölf Prozent nennt er "Familie"; Kinder sind im Bericht ausgeführt (etwa mit "Okidoki" und "Piratenfunk Franz Ferdinand"), Jugend und Senioren nicht.

Der ORF muss auch belegen, dass er im Hauptabend anspruchsvolles Programm anbietet. Er nennt dafür etwa seine Version der "Millionenshow" ("in der Fachwelt anerkanntes Unterhaltungsformat mit starkem Österreichbezug, das zur Förderung der Volks- und Jugendbildung beiträgt") und den Hollywood-Blockbuster "Inception" ("vielfach ausgezeichnete US-amerikanische Science-Fiction; Prädikat: wertvoll"). (fid, DER STANDARD, 28.3.2013)