Momentan den Überblick verloren über Wahrheit, Transparenz und Fairness, was das Stronach-Personal in manchen Bundesländern betrifft. In Niederösterreich ist jetzt Ernest Gabmann jun. doch Klubobmann im Landtag? Zuerst war er es, dann wieder nicht, jetzt wieder doch?

In Tirol hingegen, wo am 28. April der Landtag gewählt wird, gibt es ein bisserl zu viel Stronach-Listen. Kathrin Nachbaur, die blonde Dominatrix an der Seite von Frank, musste daher par ordre de mufti einen Herrn Walter Jenewein als Landesparteiobmann absetzen und eine andere Dame einsetzen. Jenewein, anscheinend ein ehemals ÖVP-Affiner, hatte gefordert, "Vertreter des rechten Lagers" dürften nicht mehr auf der Liste sein. Das ist ein bisserl schwer bei einer Partei, in der es von Ex-FPÖlern und Ex-BZÖlern, z. T. in Personalunion nur so wimmelt.

Aber sie sind ja noch jung (als Partei), und Frank wird das schon entscheiden - wenn er von seinem längeren Aufenthalt in Kanada, der mit der Thematik "Mittelpunkt der Lebensinteressen" und der damit verbundenen Steuerfrage etwas zu tun haben dürfte, zurückkehrt. Wähler, die einen Protest anmelden wollen, interessiert eh nicht, wer da jetzt in der dritten und vierten Reihe für die "Werte" von Frank eintritt. Genauso wenig wie es sie interessiert, wer da hinter H.-C. Strache und früher hinter Jörg Haider herumnudelt. Sie wollen eine Führungsfigur und basta. Alles andere ist ihnen wurscht. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 29.3.2013)