Innsbruck – Schlappe für Frank Stronach: Seine Liste darf am 28. April bei der Tiroler Landeswahl nicht antreten. Die Landeswahlbehörde hat am Donnerstagabend entschieden, nur eine Stronach-Liste bei der Wahl zuzulassen und zwar jene des zuletzt abgesetzten Landesgeschäftsführers Hans-Peter Mayr. Die Landeswahlbehörde hat den zeitlich als erstes eingereichten Landeswahlvorschlag zugelassen, hieß es in einer Aussendung des Landes. Ursprünglich hatte es sogar drei Stronach-Listen in Tirol gegeben – eine wurde aber noch vor Fristende zurückgezogen.
"ÖVP-Einfluss" bei Entscheidung
In Wien sorgte die Nachricht für Wirbel. "Wir haben unsere Anwälte schon in Stellung gebracht. Das werden wir so nicht stehen lassen", erklärte der Klubchef des Team Stronach, Robert Lugar, im STANDARD-Gespräch. Es sei "völlig unverständlich", dass der Antritt Mayrs möglich sei, obwohl das Team Stronach diese Partei gar nicht unterstützt. Das sei einer Demokratie unwürdig. "Wir werden nicht antreten und das auch so publik machen, damit niemand dieser Liste die Stimme gibt", sagte Lugar: "Diese Liste ist illegitim." Er vermutet einen "ÖVP-Einfluss" hinter der Entscheidung.
Parteiprogramm wird in Wien präsentiert
Unabhängig davon will das Team Stronach nächste Woche sein Parteiprogramm präsentieren. Inhalte wurden am Donnerstag noch nicht verraten, es soll aber umfassender sein als das bisher bekannte "Grundsatzprogramm". Stronach selbst kommt dieser Tage nach Österreich und wird bis nach den Landeswahlen bleiben. Ein Treffen mit Hans-Peter Mayr war schon vor der Entscheidung der Wahlbehörde abgelehnt worden: "Ein Konzernchef trifft sich auch nicht mit einem Abteilungsleiter, der Amok läuft", lautete die Begründung eines Sprechers. Die angekündigten Wahltermine in Tirol kann er sich wohl auch sparen – und sich auf die Salzburger Landeswahl am 5. Mai konzentrieren. (pm, DER STANDARD, 4.4.2013)