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Das berüchtigte Tor zum Konzentrationslager Auschwitz mit dem zynischen Spruch "Arbeit macht frei" wurde zum Symbol der Grausamkeit der NS-Diktatur.

Foto: REUTERS/Peter Andrews

Berlin - Rund 68 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind deutsche Fahnder einer größeren Zahl mutmaßlicher NS-Täter auf die Spur gekommen. Die Ludwigsburger Zentralstelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen will nach Informationen der Zeitungen der WAZ-Mediengruppe in den nächsten Wochen Vorermittlungen gegen 50 frühere KZ-Aufseher des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau einleiten. Der Vorwurf laute auf Beihilfe zum Mord.

Den Ermittlern lägen die Namen und die Angaben zu den Wohnorten der Tatverdächtigen vor, bestätigte der Behördenleiter, der Leitende Oberstaatsanwalt Kurt Schrimm, den Zeitungen. Die Verdächtigen lebten über ganz Deutschland verteilt. Es handle sich um Personen im Alter um die 90 Jahre.

Schrimm hält es seit dem Urteil gegen John Demjanjuk, der Wachmann im Lager Sobibor war, für aussichtsreich, auch gegen KZ-Aufseher Prozesse zu führen - selbst, wenn ihnen unter anderem aus Mangel an Zeugen keine direkte Tatbeteiligung nachgewiesen werden kann.

Demjanjuk war 2011 wegen Beihilfe zum Mord in 20.000 Fällen zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, das Landgericht München bezeichnete ihn damals als "Teil der Vernichtungsmaschinerie". Anders als früher reiche seit diesem Spruch "jede Tätigkeit in einem Konzentrationslager aus, um wegen der Beihilfe zum Mord zu verurteilen", sagte Schrimm. (APA, 6.4.2013)