Ein Ergebnis wie im kommunistischen Einpersonenkult fuhr der Tiroler Landeshauptmann und ÖVP-Chef Günther Platter beim Parteitag am Samstag ein: Immerhin 98,3 Prozent der 418 Delegierten stimmten in der Funsportstätte Area 47 für ihn. Kein Wunder, war doch der Name Günther Platter zur Sicherheit auf den Stimmzetteln vorgedruckt - damit die Delegierten auch wissen, wen sie wählen sollen. Die Partei geht auf Nummer sicher. Dennoch schafften es immerhin sieben Funktionäre, gegen Platter, der als Einziger für den Landesparteiobmann kandidierte, zu stimmen. "Das ist ganz einfach", erklärte ein aufmüpfiger Delegierter: "Du gehst aufs Klo und streichst ihn durch."
Keine Freude mit der ÖVP hatte eine Oberländerin. Sie stellte sich zu Platter ans Redepult und kritisierte das Personal. Platter reagierte gelassen. Er meinte nur, er würde gerne weitermachen. Die Frau konnte schließlich von vier ÖVPlern von der Bühne gezerrt werden. (Verena Langegger, DER STANDARD, 9.4.2013)