Riad - Saudi-Arabien hat Berichte dementiert, wonach die Justiz des Landes einen Mann zu einer Querschnittslähmung verurteilt haben soll. Die Berichte seien unbegründet, sagte ein Sprecher des saudiarabischen Justizministeriums am Dienstag. Auf seinem Twitter-Konto betonte das Ministerium, vielmehr habe ein Richter einen Antrag zurückgewiesen, den Mann zur Querschnittslähmung zu verurteilen. Es sei bedauerlich, dass "Parteien, die betonen die Menschenrechte zu verteidigen, derartige Informationen verbreiten".

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte vor einer Woche über das angebliche Urteil berichtet. Amnesty erklärte unter Berufung auf Zeitungsmeldungen, der 24-jährige Ali al-Khawahir sei gemäß der islamischen Rechtsordnung der Scharia zur Bestrafung durch Lähmung verurteilt worden, weil er als 14-Jähriger einem Freund in den Rücken geschlagen hatte, der seitdem querschnittsgelähmt ist. Wenn er der Strafe entgehen wolle, müsse der Mann umgerechnet rund 200.000 Euro Strafe zahlen. (APA, 9.4.2013)