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Der absolute Passagieralbtraum: eingequetscht in einen unbequemen Sitz, zwei Reihen weiter ein Baby mit Ohrenschmerzen und als Sitznachbar einen mitteilungsbedürftigen Vielredner.

Die lästige Bürde des Fliegens trifft inzwischen beinahe jeden mindestens einmal im Jahr - spätestens wenn es zum Urlaub in den Süden geht.

Was wirklich lästig ist, wollte Tripadvisor wissen und hat 996 deutschsprachige User befragt, was ihnen beim Fliegen den kalten Schweiß auf die Stirn treibt. Ein Trost für alle Passagiere: Die Mitreisenden stören am wenigsten, sie machen nur neun Prozent der Nervenstrapazen aus.

Zusammengepfercht in einem Metallschlauch winden und drehen sich die Fluggäste auf der Suche nach einer bequemen Sitzposition. Am schlimmsten sind daher für die meisten Befragten, nämlich für 22 Prozent, die unkomfortablen Sitze.

Knapp dahinter folgt das Prozedere vor dem Flug. Von langen Schlangen am Security-Schalter zeigen sich 15 Prozent der befragten User genervt.

An dritter Stelle der nervigsten Dinge liegen mit elf Prozent die mehrfachen Sicherheitskontrollen mit mehrfachen Aus- und Anziehmanövern, durchwühlten Taschen und peinlichen Fragen.

Teure Tickets und hohe Steuern schlagen sich bei ebenfalls elf Prozent der Befragten nicht nur aufs Portemonnaie, sondern auch aufs Gemüt. Auf der Nervskala folgen unvorhergesehene Verspätungen (10 Prozent) und eben die Mitreisenden.

Schweigen ist Gold. Auch an Bord. 70 Prozent der Befragten lassen sich gerade noch zu Smalltalk hinreißen, 22 Prozent schätzen sich selbst als verschlossen ein. Pech für die knapp neun Prozent der Fluggäste, die sich als wahre Plaudertaschen outen und gerne ihre Lebensgeschichte zwischen Start und Landung an den Sitznachbar weitergeben.

19 Prozent ächzen unter der verstellbaren Rückenlehne des Vordermanns, 17 Prozent echauffieren sich über Eltern, die ihren Nachwuchs nicht im Zaum halten können. Dazu passend fühlen sich 13 Prozent von Kindern genervt, die ihrem natürlichen Bewegungsdrang mit regelmäßigen Tritten gegen die Rückenlehne Raum geben.

Trotzdem würden nur drei Prozent der Befragten wirklich mehr für einen Flug ohne Kinder an Bord bezahlen. 17 Prozent würden ein bisschen mehr bezahlen, und 67 Prozent haben überhaupt kein Interesse an teureren Tickets für garantiert kinderfreie Flüge.

Ganz im Gegenteil. Man verzichtet gerne auf die eine oder andere Annehmlichkeit, wenn man sich dadurch Geld sparen kann. 48 Prozent nehmen dafür einen unbequemen Sitz in Kauf, 41 Prozent hätten kein Problem mit einem Zwischenstopp über Nacht. 40 Prozent der Befragten würden sogar für die Toilettenbenutzung bezahlen, wenn es dafür billigere Tickets gäbe. Auf der Langstrecke würden dafür 53 Prozent der Befragten auf alkoholische Getränke verzichten. 51 Prozent können sich einen Langstreckenflug ohne Zeitung und 43 Prozent ohne Kopfhörer vorstellen, wenn dadurch das Ticket billiger wird. Auf der Kurzstrecke würden sogar 73 Prozent auf die Zeitung verzichten, 49 Prozent würden antialkoholische Getränke und 43 Prozent Spucksackerln opfern.

Nur billig zu sein ist für Airlines aber auch keine Lösung. 77 Prozent geben an, dass sie mit einer Fluggesellschaft, mit der sie schlechte Erfahrungen gemacht haben, kein zweites Mal fliegen würden. Egal, wie günstig das Angebot ist. (red, derStandard.at, 9.4.2013)